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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_parapsychologie1965-08/0061


INGE STRAUCH

Forschung. In den Untersuchungen Daims lassen sich jedoch leicht
einige methodische Schwächen nachweisen. Aus der vorliegenden Publikation
geht z. B. nicht hervor, ob der Vp die Skala der möglichen Zielobjekte
bekannt war. Daim erwähnt an keiner Stelle, ob die Vp wußte,
daß Farben in Kombination mit geometrischen Figuren «gesendet» werden
sollten. Auch wenn durch ein Lotterieverfahren das jeweilige Zielobjekt
zufällig ausgewählt wurde, so ist doch das Auftreten von Farbe
allein noch kein Beweis für eine telepathische Kommunikation, denn
Daim behauptet, daß er Farben vor allem deshalb ausgewählt habe, weil
sie sehr selten in Träumen aufträten. Das ist sicherlich eine falsche Annahme
, zumal wenn man bedenkt, daß wahrscheinlich die Vpn grundsätzlich
von der Art der Zielobjekte wußten und ihre Traumerinnerung
schon auf normalem Wege induktiv beeinflußt wurde. Einmal ist also
die Begründung, die Daim für die Auswahl seiner Zielobjekte angibt,
fragwürdig. Weit schwerer wiegt jedoch ein Einwand gegen seine Methode
im Hinblick auf die Dokumentation seiner Daten. So wurde die
Traumbefragung, soweit aus der Publikation hervorgeht, von Personen
durchgeführt, die das in Frage stehende Zielobjekt kannten, und jeder
weiß, wie schwer es in einem solchen Falle ist, Suggestivfragen zu vermeiden
. Auch geht die Auswertung der Daten insgesamt nicht über den
Rahmen einer kasuistischen Darstellung hinaus. Weiterhin ist einzuwenden
, daß Daim vor allem in der Interpretation ganzer Ergebnisse von
einigen vorgefaßten Annahmen ausgeht, die er empirisch nicht geprüft
hat. Sein Kommentar zu dem oben referierten Versuch veranschaulicht
diesen kritischen Einwand: Daim nimmt in diesem Fall an, daß die telepathische
Übertragung des Stimulus <roter Kreis> zur Zeit der <Sendung>
stattfand und glaubt, auf Grund seiner früheren Experimente zu der Annahme
berechtigt zu sein, «daß das telepathische Element zwei Stunden
lang im Schlaf des Perzipienten festgehalten wurde» - eine Hypothese,
die nicht begründet war, denn damals wußte man noch nicht, wann und
wielange ein Traum auftritt. Aus der Tatsache, daß die Vp in diesem
Traumbericht nicht sicher war, ob sie eine rote Sonne oder einen ellipsenförmigen
Ballon gesehen habe, schließt Daim weiter: «Hier hat das Zeitintervall
zwischen dem Traum und dem Aufwachen der Vp bewirkt, daß
die schwächeren Eindrücke mehr oder weniger vergessen wurden. So
können wir schließen, daß der Eindruck eines roten Kreises (Ellipse) der
grundlegende ist und nicht seine Interpretation als Sonne oder Ballon».


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