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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_parapsychologie1965-08/0062
METHODIK TELEPATHISCHER TRAUMEXPERIMENTE 59

Der Kommentar Daims enthüllt seine Unbekümmertheit, mit der er sich
über Grundgesetze der Traumverarbeitung hinwegsetzt und zu unbeweisbaren
Schlußfolgerungen greift. Weder hatte er Anhaltspunkte zu
einer begründeten Aussage darüber, wann der Stimulus im Unterwußten
des Probanden ankam, noch wann der Traum tatsächlich stattfand.
Darüberhinaus ist bisher nirgendwo der experimentelle Nachweis geführt
worden, daß ein Zielobjekt immer direkt und unverarbeitet vom Traumgeschehen
übernommen wird. Schon aufgrund der normalen Reizverarbeitung
im Traum ist die gegenteilige Hypothese stichhaltiger.

Die Kritik an Daims Untersuchungen veranschaulicht schon grundsätzlich
einige Schwierigkeiten, mit denen wir bei telepathischen Traumexperimenten
zu rechnen haben. Wenn seine Untersuchungen auch keineswegs
als annähernd beweisend für eine gelungene telepathische Übertragung
gelten können, so ist immerhin als Verbesserung der Methode
hervorzuheben, daß er im Gegensatz zu Ermacora gezieltere Stimuli
wählte, deren Reihenfolge zudem durch ein, wenn auch ungenügend
kontrolliertes, Zufallsverfahren, bestimmt wurde. Hier hätte er die Möglichkeit
zu einer mehr systematischen Auswertung gehabt. Auch ist
methodisch als Verbesserung zu werten, daß Daim den Agenten beschreiben
ließ, welche Vorstellungen und Schwierigkeiten er bei dem
Versuch einer Mentalsuggestion hatte. Durch diese Protokollierung wird
in dem oben erwähnten Fallbeispiel die Abweichung vom Zielobjekt verständlich
, wenn man einmal annimmt, daß tatsächlichlich eine telepathische
Übertragung stattgefunden hat.

Eine grundlegende methodische Schwierigkeit für telepathische
Traumexperimente lag schon bei Daim darin, daß man vor 15 Jahren
noch nicht mit objektiven Kriterien nachweisen konnte, ob und wann ein
Mensch träumt. Diese Ungewißheit führte, wie wir sahen, zu sehr spekulativen
Schlußfolgerungen. Trotz aller auch heute noch bestehenden
Schwierigkeiten kann Zumindestens diese Frage jetzt beantwortet werden
- eine Tatsache, die gerade auch für telepathische Traumexperimente
einen entscheidenden methodischen Fortschritt brachte.

In systematischen physiologischen Experimenten beschrieben die
amerikanischen Forscher Kleitman und Dement (7) objektive physiologische
Kriterien zur Bestimmung der Traumphasen. Schon im Jahre 1953
fanden Aserinsky und Kleitman, daß ein Schläfer in regelmäßigen Abständen
während des Schlafs schnelle ruckartige Augenbewegungen


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