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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_parapsychologie1965-08/0072
PRAEKOGNITIVE TRÄUME

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fand und einen mit Blumen geschmückten Sarg vorbeifahren sah. In der
Nacht vom 23. auf den 24. Juni erschien abermals in seinem Traum ein
Sarg. Dieses Mal fehlte das Bild der Westersingel.

Einige Stunden später hörte er, daß eine ältere Dame, eine Bekannte
seiner Schwester, die auf der Westersingel in Rotterdam wohnte, gestorben
war. Es war ihm nicht bekannt, daß sie krank gewesen war, so
daß hier nicht von einer Erwartung gesprochen werden konnte.

Die Erfahrungen der Psychoanalyse haben gezeigt, daß nicht jedes
Ereignis aus der nahen Vergangenheit in gleichem Maße die Wahrscheinlichkeit
hat, Traumauslöser zu werden. Bestimmte Ereignisse sind bevorzugt
. Vergegenwärtigen wir uns noch einmal den Fall des Geschäftsmannes
, der sich im Traum in seine Schulzeit zurückversetzt erlebte. Wir
können annehmen, daß er bei Gelegenheit seines Geburtstagsbesuches
mit verschiedenen Personen über alle möglichen Themen gesprochen hat.
Der Rektor der Schule war nur einer von ihnen, und das Gespräch mit
diesem Lehrer ging sicherlich nicht ausschließlich um Geographie.
Warum - so fragen wir - mußte nun gerade ein Teil dieses Gespräches mit
diesem Gast Traumauslöser werden? Um diese Frage beantworten zu
können, müssen wir die Vergangenheit des Berichterstatters kennen.
Dann stellt sich nämlich heraus, daß er sich auf der Schule wenig Mühe
gab, seine Geographieaufgaben zu lernen. Sein geringes Interesse für
dieses Fach brachte ihm Schwierigkeiten mit dem Lehrer. Dieser versuchte
wiederholt, ihn in Gegenwart seiner Klassenkameraden herabzusetzen
. Hier liegt der Grund, warum gerade das Gespräch mit dem Schulrektor
und nicht ein Gespräch mit irgend einem anderen Besucher für
ihn Traumauslöser wurde.

In einer seiner Veröffentlichungen über Traumuntersuchungen berichtet
Dr. K. uns, daß er im September 1932 seinen Vater, an den er
stark gebunden war und für den er große Achtung empfand, nach einem
unerwarteten Krankenlager vor einigen Monaten durch den Tod verlor.
Dieses Sterben machte auf ihn einen sehr tiefen Eindruck, und es ist daher
zu begreifen, daß Todesnachrichten, Begräbnisse, Berichte über ernste
Krankheiten usw. für ihn in den ersten Jahren nach dem Tode seines
Vaters sehr leicht zu Traumauslösern wurden. Dies gilt nun nicht nur für
entsprechende Berichte aus der nahen Vergangenheit, sondern auch für
solche aus der nahen Zukunft. In seinem Material finden sich eine ganze
Reihe diesbezüglicher Dunne-EfFekte.


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