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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_parapsychologie1965-08/0076
PRAEKOGNITIVE TRÄUME

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Wir erwähnten schon, daß Dr. Kooy durch die Untersuchung seiner
eigenen Träume feststellte, daß Schnee für ihn Sterben und Begrabenwerden
symbolisierte.

In aller Kürze soll das Problem des Symbols in parapsychischen Träumen
zur Sprache kommen:

Eine Dame teilte mir mit, daß sie eines Nachts träumte, daß ein junger
Mann, der zum Kreise ihrer Bekannten gehörte, plötzlich vor ihr stand.
Nach einem kurzen Gespräch, in dem er sie bat, eine gemeinsame Bekannte
zu besuchen und dieser mitzuteilen, daß es ihm gut geht, verließ er
ihr Haus, wobei er eine alte Jacke von ihrem Mann mitnahm.

Eine Befragung der gemeinsamen Bekannten ergab, daß der junge
Mann unerwartet gestorben war. Die Berichterstatterin schloß daraus,
daß ihr Traum ein telepathischer gewesen war, der in Beziehung zu dem
Todesfall stand. Es war ihr aber nicht einsichtig, warum der junge Mann
in ihrem Traum ihr Haus mit der alten Jacke ihres Mannes verließ. Ein
Jahr ungefähr nach diesem Traum erhielt sie einen Brief von ihrer Tochter
, die im Ausland wohnte, worin sie u. a. fragte, «ob Vater noch die alte
Tweedjacke trägt, die die Kinder scherzend <das ewige Lebern genannt
hatten». Nun ging ihr ein Licht auf und sie begriff, daß das Mitnehmen
der alten Jacke durch den jungen Mann sein Sterben symbolisierte.

Wir haben es hier mit einem individuellen Symbol zu tun, dessen Bedeutung
von der Berichterstatterin auch mittels der Methode der freien
Assoziation hätte ermittelt werden können.

Außer solchen individuellen Symbolen, die in zahlreichen parapsychischen
Träumen auftreten, kommen auch kollektive Symbole vor,
welche in der Sicht von C. G. Jung im Zusammenhang mit den Archetypen
stehen.

Als Beispiel eines präkognitiven Traums, der mit der kollektiven Symbolik
zu tun hat, teile ich den folgenden Fall mit. Er betrifft Frau v. d. H.
Eines Morgens im November 1933 erwachte sie als Folge eines Schreies,
der durch einen gräßlichen Traum ausgelöst wurde. In diesem Traum
ging sie mit ihrem Mann und ihrem Kind spazieren. Plötzlich stand sie
vor einem breiten Wassergraben, über den ein «Vlonder» (Bretterbrücke)
lag. An der anderen Seite dieser Bretterbrücke sah sie plötzlich drei rohe,
grobschlächtige Kerle, die wie Henkersknechte aussahen und mit Beilen
oder Schwertern versehen waren. Sie forderten ihren Mann auf, über die
Brücke zu kommen. Trotz ihres heftigen Protestes gehorchte ihr Mann


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