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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_parapsychologie1965-08/0084
DIE ANALYSE PARAGNOSTISCHER EXPERIMENTE 8l

der gegenseitigen Abhängigkeit sicher viel höher. (Denn wenn jemand
ein Neger ist, so stammt er meistens auch aus Afrika.)

Zusammenfassend läßt sich also sagen, daß die oben für die Rhine'schen
Experimente aufgestellten 3 Bedingungen für qualitative Experimente
gewöhnlich nicht gelten:

a) Die Zahl der möglichen Aussagen ist praktisch unbegrenzt, ihre
Trefferwahrscheinlichkeiten p sind zunächst unbekannt und müssen
empirisch bestimmt werden.

b) Die p-Werte der einzelnen Aussagen können sich beliebig voneinander
unterscheiden.

c) Die p-Werte der einzelnen Aussagen können in beliebiger Abhängigkeit
voneinander stehen.

Aus den letztgenannten Umständen folgt unmittelbar, daß die statistische
Analyse eines solchen Aussagenkonglomerats bedeutend schwieriger
und umständlicher sein muß als bei den sog. quantitativen Experimenten.
Es sei jedoch betont, daß diese Analyse prinzipiell stets in zufriedenstellender
Weise möglich ist und daß eine Ablehnung qualitativer Experimente
mit dem Argument, sie seien statistisch nicht analysierbar, unberechtigt
ist. Man kann höchstens diskutieren, ob nicht die quantitativen
Experimente wegen ihrer methodischen Einfachheit vorzuziehen seien.
Dieses Argument ist überzeugend, solange es der Forschung nur um die
Verifikation, d. h. den bloßen Existenznachweis parapsychischer Phänomene
geht. Will man jedoch zu einer genauen phänomenalen und kausalen
Analyse fortschreiten, so sind die quantitativen Experimente hierzu
sehr wenig geeignet. Sie gestatten weder eine Unterscheidung von para-
gnostisch ergiebigen und unergiebigen Tatbeständen, da sie überhaupt
nur mit ganz wenigen standardisierten Variablen arbeiten, noch gewähren
sie einen Einblick in die Psychodynamik des Paragnosten, da
seine Äußerungsmöglichkeiten viel zu stark eingeschränkt sind. Von daher
gesehen werden qualitative Experimente sogar in steigendem Maße
erforderlich, je weiter die parapsychologische Forschung in ihren Gegenstand
eindringt. Da aber selbstverständlich - gemäß dem eingangs aufgestellten
Programm - nur solches Material qualitativ untersucht werden
darf, dessen paragnostische Relevanz vorher gesichert worden ist,
erweist sich eine statistische Auswertung dieser Experimente als unbedingt
notwendig, auch wenn sie methodisch etwas unökonomisch ist.

Im Freiburger Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psycho-


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