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DIE ANALYSE PARAGNOSTISCHER EXPERIMENTE 83

ren. - Um unbegründete Bejahungs- oder Verneinungstendenzen bei der Beantwortung
der Fragen zu reduzieren, sollten - namentlich bei Aussagen über
Charaktereigenschaften u. dgl. - zwei ausformulierte Alternativen (von möglichst
neutralem subjektivem Wertcharakter) zur Wahl gestellt werden. (Z. B.
«Besitzen Sie eher die Eigenschaft X oder Y?») Gelegentlich (z.B. bei sehr
negativ getönten Aussagen) ist auch eine Umkehrung in der Formulierung gegenüber
der Originalaussage nützlich. - Um halo-EfTekte zu verringern empfiehlt
es sich ferner, die Aussagen verschiedener Protokolle gemischt darzubieten
, eventuell auch frei erfundene Aussagen zur Ablenkung mit aufzunehmen
. Andrerseits sollten mehrdeutige, in ihrem Sinn unverständliche oder nicht
verifizierbare (z. B. auf die Zukunft bezogene) Aussagen von vornherein aus
dem Protokoll gestrichen werden, da sie das Ergebnis der Befragung nur verfälschen
würden.

Der nächste Schritt besteht in der Ermittlung der - zunächst unbekannten
- Zufallswahrscheinlichkeiten p für jede Einzelaussage. Hier hat
sich die empirische Bestimmung von p mittels einer Kontrollgruppe am
meisten bewährt. Diese braucht nicht unbedingt repräsentativ für die
Gesamtbevölkerung zu sein, sollte aber in ausreichendem Maße eine
Teilgruppe der Bevölkerung (z.B. Studenten) repräsentieren, der die
Zielperson selber angehört. Liegen dem Paragnosten bereits irgendwelche
Informationen über gewisse Merkmale der Zielperson vor, so ist
es geradezu erforderlich, die Kontrollgruppe hinsichtlich dieser Merkmale
homogen zu halten (z. B. «männlich», «Student» usw.), um Schein-
signifikanzen bei der Auswertung von Aussagen zu vermeiden, die sich
auf diese Merkmale beziehen.

Die erwünschte Personengruppe steht häufig schon zur Verfügung, wenn der
Paragnost von vornherein über eine größere Anzahl von Zielpersonen Aussagen
gemacht hat oder wenn die Zielperson aus einem größeren Personenkreis
- etwa durch das Los - ausgewählt wurde. Andernfalls muß nachträglich
eine Kontrollgruppe gebildet werden. In jedem Fall soll der Versuchs verlauf so
gestaltet werden, daß die Kontrollpersonen nicht wissen, wer von ihnen Zielperson
ist, da dadurch ihre Stellungnahmen verfälscht werden könnten.

Der Zielperson und sämtlichen Migliedern der Kontrollgruppe wird
sodann das aufgegliederte Protokoll (bzw. bei mehreren Zielpersonen:
alle Protokolle) vorgelegt und für jede Aussage die Zustimmung mit (+)
oder die Ablehnung mit (-) notiert. Die Benutzung von mehreren Zustimmungsgraden
hat sich nicht bewährt und gestaltet zudem die weitere
Auswertung komplizierter. Lediglich ein «unentschieden» sollte man
zulassen und diese (±)-Antworten halb als ( + ) und halb als (-) ver-


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