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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_parapsychologie1965-08/0087
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ULRICH TIMM

rechnen. Anschließend werden die Wahrscheinlichkeiten p für jede Aussage
bestimmt, indem man jeweils die Zahl der (+)-Antworten (N+)
durch die Gesamtantwortenzahl (N) dividiert.

Besondere Beachtung verdient die Frage, ob man die Antworten der
Zielperson mit in die Berechnung der p-Werte einbeziehen soll. Bei
großen Kontrollgruppen könnte man das ohne weiteres tun. Bei kleineren
Gruppen (N<5o) - wie sie überwiegend benutzt werden - wäre dann
jedoch eine ungerechtfertigte Erhöhung der p-Werte möglich, und zwar
für den Fall, daß tatsächlich eine paragnostische Leistung vorliegt. Dann
müßte nämlich die Zielperson eine überzufällig hohe Zahl von Zustimmungen
abgeben, wodurch die mittlere Zustimmungsquote innerhalb
der Kontrollgruppe anstiege und nicht mehr als repräsentativ für eine
reine Zufallsstichprobe angesehen werden könnte. Es empfiehlt sich deshalb
, die Zielperson grundsätzlich aus der Kontrollgruppe auszuschließen
.

Allerdings entsteht dadurch ein neues Problem für den Fall, daß eine Aussage
ausschließlich von der Zielperson bejaht wird: Da kein Mitglied der
Kontrollgruppe sie ebenfalls bejaht hat, müßte der p-Wert einer solchen Aussage
gleich Null werden - was offensichtlich verkehrt wäre!

Um aus diesem Dilemma einen Ausweg zu finden, sei folgendes Kompromißverfahren
vorgeschlagen: Bei der Berechnung der p-Werte werden die
Antworten der Zielperson normalerweise nicht berücksichtigt. Entsprechend
wird die Zielperson nicht als Mitglied der Kontrollgruppe gezählt und die
Zahl N als Zahl der Kontrollpersonen ohne Einschluß der jeweiligen Zielperson
definiert. Tritt nun der Fall ein, daß eine Aussage ausschließlich von
der Zielperson bejaht wird, so gibt man ihr zunächst den gleichen p-Wert
i/N (bzw. 0.5 /N bei halber Zustimmung), den sie erhalten würde, wenn sie von
einer einzigen Kontrollperson bejaht würde. Da aber dieser Wert gewöhnlich
zu hoch sein wird, dividiert man ihn durch eine Korrekturgröße C, die folgendermaßen
berechnet wird: Man stellt die Zahl Ax aller Aussagen fest, die nur
von der Zielperson bejaht wurden (halbe Bejahungen zählen halb), sucht dann
unter den Kontrollpersonen diejenige heraus, die die größte Zahl (A2) von
Aussagen allein bejaht hat, (wobei diese Aussagen aber zugleich von der Zielperson
bejaht sein dürfen!) und dividiert schließlich Ax durch A2, wodurch
man die Korrekturgröße C erhalt. Ist C nicht größer als 1, so wird der provisorische
p-Wert 1 /N (bzw. o. 5 /N) beibehalten, da die Zielperson offenbar nicht
aus der Kontrollgruppe herausfällt. Ist C dagegen größer als 1, so wird der
p-Wert durch C dividiert und dadurch korrigiert1. Natürlich funktioniert diese
Korrektur nur ganz grob und überschlagsmäßig, aber die Bestimmung der
übrigen p-Werte ist schließlich bei kleinen Kontrollgruppen ebenso unsicher.


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