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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_parapsychologie1965-08/0088
DIE ANALYSE PARAGNOSTISCHER EXPERIMENTE 85

Deshalb sollte die Zahl N der Kontrollpersonen mindestens 25 betragen, da
sonst die p-Werte allgemein zu ungenau werden.

Eine weitere Methode, die früher häufig benutzt wurde, ist die Schätzung
der Wahrscheinlichkeiten bzw. der Aussagenspezifität durch geschulte
Fachleute. Der Schätzer hat sich dann etwa zu überlegen, wieviel
Prozent der Bevölkerung wohl einen Volkswagen fahren usw. (Manche
Daten ließen sich sogar in bevölkerungsstatistischen Handbüchern nachschlagen
.) Die geschätzten p-Werte können entweder zur Korrektur von
aus zu kleinen Kontrollgruppen stammenden Werten herangezogen werden
- namentlich bei ausschließlich von der Zielperson bejahten Aussagen
- oder sie werden für sich alleine benutzt.

Dabei ist jedoch zu beachten, daß solche Schätzungen, selbst wenn sie
von einem größeren Rater-Team stammen, oft recht ungenau sind, da den
Schätzern einfach die nötigen empirischen Kenntnisse über die Häufigkeit von
Merkmalen und Ereignissen fehlen. Außerdem wird durch die Benutzung geschätzter
p-Werte die Kontrollgruppe nicht überflüssig, da man deren Stellungnahmen
im weiteren Verlauf der Analyse doch wieder benötigt. (Und zwar deshalb
, weil bei geschätzten p-Werten eine Information über ihre gegenseitige
Abhängigkeit fehlt.) Die Schätzung von Aussagewahrscheinlichkeiten erweist
sich deshalb in den meisten Fällen als überflüssig.

II

Nachdem für jede Aussage des Protokolls der Wert p ermittelt worden
ist, kann die eigentliche statistische Analyse beginnen. Zu untersuchen
ist, ob der Grad, in dem die Zielperson den Aussagen des Protokolls zustimmt
, durch Zufall erklärt werden kann oder nicht. Hierzu genügt es
nicht, einfach die (+)-Antworten der Zielperson auszuzählen, denn jede
Aussage hat ja eine andere Zufallswahrscheinlichkeit und ihre Bejahung
entsprechend eine andere Valenz. Stimmt die Zielperson einer sehr unwahrscheinlichen
Aussage zu, die von nur wenigen Personen (vielleicht
nur von der Zielperson selber) bejaht wird, so muß dieser Treffer natürlich
stärker berücksichtigt werden als das Zutreffen einer sehr wahrscheinlichen
Aussage, der ohnehin fast jeder zustimmt. Die Zustimmungen
müssen demnach, bevor man sie addiert, gewichtet werden, und
zwar mit einer Gewichtszahl, die bei niedrigem p hoch und bei hohem p
niedrig ist, sich also zu p gegenläufig verhält. Nur so kann erreicht werden
, daß hochspezifische Aussagen mit dem ihnen gebührenden stärkeren


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