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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_parapsychologie1965-08/0102
DIE ANALYSE PARAGNOSTISCHER EXPERIMENTE 99

Protokolle mit großem St gehen stärker in das Gesamtergebnis ein. Der Unterschied
im Endergebnis zwischen beiden Verfahren bleibt jedoch auch hier
meistens gering. Das vereinfachte Verfahren kann daher fast immer ohne
Einschränkung benutzt werden. Selbstverständlich ist es auch dann brauchbar,
wenn statt der TrefTerzahlen T die genaueren S-Werte in Formel (6) eingesetzt
werden.

Eine ähnliche Methode zur Simultanauswertung mehrerer Protokolle wurde
von Pratt u. Birge (1948) sowie von Roll (1962) vorgeschlagen, basiert
aber bereits auf einer älteren Arbeit von Greville (1944) und sei deshalb
hier - wie es die amerikanischen Autoren auch tun - als Greville-Methode
bezeichnet. Sie setzt die Verwendung derselben Kontrollpersonen für alle
Protokolle voraus und unterscheidet sich von dem soeben dargestellten Verfahren
nur dadurch, daß für die Summenvarinz Ss^. ein verminderter Betrag
eingesetzt wird, der sich dann ergibt, wenn von der Varinz s^. jedes einzelnen
Protokolls die Varianz abgezogen wird, mit der die von den einzelnen Kontrollpersonen
im Durchschnitt (aller Protokolle) erlangten TrefTerzahlen um ihren
gemeinsamen Mittelwert streuen8. Dabei liegt die Überlegung zugrunde, daß
unter Zufallsbedingungen alle Kontrollpersonen im Durchschnitt mehrerer
Protokolle die gleiche Trefferzahl erlangen müßten. Ist das nicht der Fall, so
muß ein außerzufälliger Faktor wirksam sein, z. B. eine einseitige Bejahungsoder
Verneinungstendenz bei einzelnen Kontrollpersonen. Die daraus folgende
Erhöhung der TrefTerzahlenvarianz ist aber ungerechtfertigt, folglich muß
dieser zusätzliche Varianzbetrag wieder abgezogen werden, da sonst die Signifikanzaussichten
des Ergebnisses verringert würden. - Tatsächlich ist aber eine
solche Überlegung sehr fragwürdig. Denn auch unter Zufallsbedingungen sind
bei verschiedenen Personen Unterschiede in der Trefferzahlensumme zu erwarten
, die um so größer werden, je mehr die Aussagen unterschiedlicher Protokolle
miteinander korrelieren (= einander ähneln). Wo aber die Korrelation
der Protokolle aufhört und der Einfluß der Fehlertendenzen einzelner Kontrollpersonen
beginnt - das läßt sich aus den vorliegenden Daten gewöhnlich kaum
entnehmen. Deshalb sollte die Greville-Methode - nach Ansicht des Verfassers
- bei paragnostischen Protokollen im allgemeinen nicht angewandt werden
. Sie wäre nur gerechtfertigt, wenn die vorliegenden Protokolle eine repräsentative
Stichprobe aus der Gesamtheit aller möglichen Protokolle darstellten.
Das ist aber zumindest dann nicht der Fall, wenn sie alle vom gleichen Para-
gnosten stammen. Denn fast jeder Paragnost verfügt über gewisse Aussageschablonen
, die er immer wieder vorbringt und die eine überzufällige Korrelation
zwischen seinen Protokollen bewirken. Im Extremfall könnte ein Paragnost
immer wieder das gleiche Protokoll abgeben, wodurch die korrigierte
Varianz nach der Greville-Methode gleich Null würde und ausschließlich
unendlich große E-Werte resultierten, was offensichtlich verkehrt ist. Die
Tendenz zu Scheinsignifikanzen bei der Greville-Methode wird aus diesem
Beispiel besonders deutlich.

Die Vereinfachung liegt bei den eben genannten Methoden darin, daß


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