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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_parapsychologie1965-08/0173
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JOHN MISCHO

Fall Nr. 7:

«Ich beschäftigte in meinem Garten ein älteres Rentnerehepaar. Es waren
ehrliche Leute, die beide aus lange ansässigen Bauernfamilien stammten und
wirklich nicht in irgendeiner Weise romantisch veranlagt waren.

Eines Tages sagten mir beide, sie könnten am Nachmittag nicht kommen,
da ihr betagter Verwandter, der Zimmermeister W. erkrankt wäre.

Am nächsten Morgen waren beide wieder fleißig bei der Arbeit. Auf meine
Frage meinten sie, daß es dem Verwandten nicht allzu schlecht ginge, beklagten
sich aber, jemand habe sie nachts im Schlaf gestört. Da die Leute ihr
eigenes Haus bewohnten, fragte ich erstaunt, wie denn das möglich sei. Darauf
erzählten mir beide, auf dem gepflasterten Hof vor ihrem Hause sei ein Lärm
gewesen, als ob leere Tonnen gerollt würden. Sie selbst besäßen nicht eine
einzige Tonne, darum sei das Ganze umso erstaunlicher. Der Mann, F. N.,
sei mehrmals auf den Hof hinausgegangen, aber dieser war leer. Sobald er sich
wieder im Haus befand, sei der Lärm mit den Tonnen wieder losgegangen,
ohne daß es Herrn N. gelang, den Urheber der Geräusche festzustellen.

Eine Stunde nach dieser Mitteilung kam per Rad ein Bote zu mir mit der
Nachricht: Herr und Frau N. möchten sofort zu der Frau ihres Verwandten
kommen. Der Zimmermeister sei gegen Morgen gestorben, er habe F. N.
beauftragt, seine Tonnen zu sortieren und für den Verkauf zu ordnen. Diesen
Gedanken hatte der Sterbende sogar noch mit in seinen Todeskampf hinüber-
genommen und vor seinem Ende mehrfach zu seinen Angehörigen gesagt:
«Daß F. N. ja rechtzeitig nach den Tonnen sieht.»

Der Berichterstatter, dem diese mit dem Geräusch der rollenden Tonnen
verbundenen Vorgänge vor Bekanntwerden des Bezugsereignisses
mitgeteilt wurden, verbürgt sich für die Wahrheit der ihm selbst unfaßlich
erscheinenden Aussage. Man würde indes als Untersucher auf Grund
eines einzigen derartigen Berichtes keine Spekulationen anstellen, doch
taucht dieses Erlebnismuster auch bei den weiteren Typen der Ankündigung
auf.

Eine Vorüberlegung scheint jedoch auf Grund der bisher referierten
Beispiele gerechtfertigt: wir haben - von der Phänomenologie der
akustischen Signale ausgehend - eine Unterscheidung getroffen zwischen
der lautgestaltlichen Übereinstimmung mit dem Vollzug des Bezugsereignisses
selbst und dem zentralen Motiv der Bezugsperson. Diese
Gliederung war von der am Phänomen orientierten Betrachtung vorgegeben
.

Es erhebt sich aber die Frage, ob eine derartige Unterscheidung angesichts
der zugrundeliegenden Motivation aufrechterhalten werden kann.
Im Beispiel mit den Tonnen wurde unmittelbar ersichtlich, daß die


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