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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_parapsychologie1967-10/0022
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CALVIN HALL

Es wäre sehr lehrreich, alle Träume wiederzugeben, in welchen der
Experimentator eine - wenn auch noch so geringe - Übereinstimmung
zwischen dem Reizmaterial und dem Trauminhalt feststellte. Aus Raumgründen
ist dies jedoch nicht möglich. Wir müssen uns damit begnügen,
die folgende kleine Auswahl darzustellen.

A. Das vielleicht dramatischste Beispiel der Einarbeitung des Reizmaterials
zeigte sich beim dritten Experiment mit der ersten Versuchsperson
, Osceola. «Dramatisch» ist das Beispiel deswegen, weil der Experimentator
den Versuch in einer skeptischen Haltung begann und nicht
erwartete, daß das Reizmaterial sich überhaupt im Traum zeigen würde,
vor allem nicht in einer solchen direkten Weise. Der Experimentator
stellte sich während der vierten REM-Periode einen Boxkampf vor und
verfolgte diesen pantomimisch. Osceola wurde aufgeweckt und berichtete
einen langen Traum von ungefähr 1200 Worten. Das erste Drittel
des Traumes trug offenkundig einen sexuellen Charakter. Dann berichtete
die Versuchsperson auf Tonband die folgende Episode: «Die Traumszenerie
wechselte in ein großes Auditorium über. Dort war ein Box-
Match im Gange. Zwei junge Leichtgewichtsboxer kämpften miteinander
. Einer war viel besser als der andere. Es schien, als ob sein Gegner
besiegt wurde, und es schien, daß dann ein anderer Leichtgewichtsboxer
sich mit ihm im Ring maß. Der neue Boxer begann nicht schlecht auf den
alten einzuhämmern, der plötzlich eine Doublette landete, bei der beide
Fäuste den Kopf des Gegners gleichzeitig trafen. Meine Sympathien
wandten sich dem Unterlegenen zu, und ich erinnere mich, daß ich aufstand
und selbst ein paarmal in die Luft boxte, weil ich mich mit dem
Geschehen im Ring so identifizierte.»

Die Beschreibung des Boxkampfes erstreckt sich über weitere neun
Zeilen, dann wendet sich der Traum anderen Themen zu.

Bei dieser Traumdarstellung des Reizmaterials ist verschiedenes bemerkenswert
: 1. Es handelt sich um eine unmittelbare Wiedergabe der
Gedanken und der Pantomime des Beobachters. 2. Die Darstellung ist in
einen Traum eingeschaltet und scheint keine augenfällige Beziehung zu
den vorhergehenden oder folgenden Inhalten zu haben. (Natürlich ist es
möglich, daß mit einer analytischen Technik eine Beziehung aufgedeckt
werden könnte.) 3. Die starke Aktivität im Traum ist bemerkenswert,
sowie das persönliche Engagement der Versuchsperson in die Vorgänge.
So liegt es nahe zu vermuten, daß die Aussage der Versuchsperson: «Ich


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