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CALVIN HALL

um die Aufgabe durchzufuhren. Dieses Argument nehmen wir aber nicht
an. Wenn hinreichend intelligente Beurteiler erst angelernt werden müssen
, um zu sehen, was der Untersucher von ihnen wünscht, würde das
nur bestätigen, daß Beurteiler eingeübt werden können und nicht, daß
die Beurteiler notwendigerweise mit dem Untersucher übereinstimmen.
Glücklicherweise stimmten unsere hinreichend intelligenten, nicht geübten
Beurteiler mit dem Untersucher meistenteils überein, so daß wir nun mit
dem nächsten Schritt der Analyse fortfahren können.

Der Sinn dieser nächsten Etappe der Analyse kann am besten mit
einem Beispiel erklärt werden. Nehmen wir an, daß der Versuchsleiter
an einen Boxkampf denkt und ihn pantomimisch darstellt und daß der
Boxkampf im Traum erscheint. Könnte das nicht eher eine zufällige
Übereinstimmung als eine kausal bedingte sein? Obwohl eine zufällige
Übereinstimmung niemals bei der Arbeit mit dem für diese Untersuchung
gewählten Reiz- und Antwortmaterial ausgeschlossen werden kann, gibt
es doch Methoden der Analyse, um die vermutliche Rolle der zufälligen
Übereinstimmung zu bewerten. Wenn z.B. Osceola häufig von Boxkämpfen
geträumt hätte, würden wir uns kaum dazu entschließen, das
Reizmaterial als Auslöser dieses Traumes zu betrachten. Wenn aber Osceola
selten oder niemals von Boxkämpfen träumt, würde die Vermutung
einer zufälligen Koinzidenz auf viel schwächeren Füßen stehen. In anderen
Worten: wir müssen die Wahrscheinlichkeit dafür kennen, daß die
betreffende Vp von dem entsprechenden Reizmaterial träumt, wenn es
nicht dargeboten wird. Um diese Wahrscheinlichkeit zu bestimmen, muß
man eine Stichprobe der Träume der Vp haben und die Zahl der Träume
auszählen, in denen Boxkämpfe erscheinen. Wir besitzen von Osceola
98 Träume. In keinem dieser Träume erscheint ein Boxkampf, mit Ausnahme
des kritischen Traumes, so daß die Wahrscheinlichkeit, daß ein
Boxkampf in den Träumen Osceolas auftaucht, wenn kein Reiz dargeboten
ist, gleich null ist. Die Wahrscheinlichkeit für eine zufällige Übereinstimmung
ist also sehr gering.

Es muß jedoch ein weiterer Gesichtspunkt berücksichtigt werden. Es
ist eine allgemein bekannte Tatsache, daß im Traum Eindrücke des vergangenen
Tages mitverarbeitet werden. Vielleicht hat Osceola an dem
Tage vor seinem Boxkampf-Traum über einen Boxkampf gelesen oder
diskutiert. Es könnte wichtig sein, daß der Kampf Clay-Liston einige
Wochen vor dem Traum in Miami-Beach stattfand, daß Osceola und der


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