Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_parapsychologie1967-10/0064
64

ERNST PÖPPEL

man die Standardabweichung: s = ]/n • p • (i — p). Mit den errechneten
Größen xe und s und der beobachteten Trefferzahl xb bestimmt man

den »kritischen Bruch« (critical ratio = CR): CR = —---, dem Auf-

s

tretens-Wahrscheinlichkeiten entsprechen, die sich statistischen Tabellen
entnehmen lassen. Ergibt die CR-Berechnung einen Wert p < 0,01,
wird dem parapsychologischen Forscher empfohlen, das Ergebnis als
signifikant zu bezeichnen, d. h. einen paranormalen Faktor anzunehmen.

Voraussetzung für die Anwendung des Binomialtests ist, daß die Einzelereignisse
eines Versuchs voneinander unabhängig sind {Kreys^ig,
1965). Für den Rhineschtn Versuch heißt dies: (1) Zwischen aufeinanderfolgenden
Aussagen einer Vp dürfen keine Übergangswahrscheinlichkeiten
bestehen, d. h. Aussagen dürfen durch vorher gemachte Aussagen
nicht determiniert sein. Wenn eine Vp z. B. «Stern» gesagt hat, muß die
Wahrscheinlichkeit dafür, wieder «Stern» zu sagen, ebenso groß sein wie
die, irgendeines der 4 anderen Symbole zu nennen. (2) Zwischen aufeinanderfolgenden
Karten eines Kartensatzes dürfen ebenfalls keine seriellen
Korrelationen bestehen. Beide Folgen dürfen also nicht «Markoff-Ketten
» sein.

(1) In mehreren Untersuchungen ist gezeigt worden, daß Vpn nicht
fähig sind, «Zufallsfolgen» zu produzieren, die dem «Urnenmodell mit
Zurücklegen» entsprechen {Mittenecker•, 1958, Schmitt, 1964, Rath, 1966).
Der Binomialtest setzt ein solches Modell jedoch voraus. Man muß annehmen
, daß auch die Aussagefolgen der Vpn bei parapsychologischen
Rate-Versuchen keinen «reinen» Zufallsfolgen entsprechen.

(2) Feller (1940) kritisierte, daß die Karten innerhalb eines Kartensatzes
Eigenschaften besitzen, die sie in dem vorausgesetzten statistischen
Modell nicht haben dürften. Greenwood und Stuart (1940) versuchten
Fellers Kritik zwar zurückzuweisen, ohne ihn jedoch überzeugen zu
können. In einem später erschienenen Buch über Wahrscheinlichkeits-
Theorie {Feller, 1959) bezeichnet er in einer Anmerkung deren Kritik als
«amusing». Zum Problem des Mischens führt Feller an dieser Stelle aus:
«It is seen that continued shuffling may reasonably be experted to pro-
duce perfect randomness and to eliminate all traces of the original order.
It should be noted, however, that the number of Operations required for
this purpose is extremely large.» Die von den parapsychologischen Forschern
durchgeführten Mischungen ihrer Kartensätze nennt er «unbe-


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_parapsychologie1967-10/0064