Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_parapsychologie1967-10/0142
142 BUCHBESPRECHUNGEN

haben, und wußte nur, daß etwas geschehen war. Später traten häufiger
telepathische Erfahrungen auf, die meist Gefahr oder Not einer Person,
der sie innerlich nahe stand, zum Inhalt hatten. Das Besondere daran war,
daß sie manchmal besser als die betroffene Person über die Umstände des
Unglücks bescheid wußte. Es handelte sich bei ihren telepathischen Erlebnissen
und Wahrträumen immer um gleichzeitiges Erleben, niemals urft Prä-
kognition.

Interessant und aufschlußreich ist die Vorgeschichte. Die Patientin beschrieb
ihre Jugend als harmonisch und glücklich. Nach Aussagen dritter Personen
aber stritten sich die Ekern oft, zumal der Vater eindeutig kriminell war und
wegen Unterschlagungen mehrmals im Gefängnis saß. Trotz spärlicher und
ungesicherter Angaben über ihr Innenleben während dieser Zeit, zieht Schwarz
den Schluß, daß in diesem gestörten .Vater-Tochter-Verhältnis ein wesentlicher
Faktor zur Entstehung der telepathischen Fähigkeit erblickt werden könne.
Danach wäre die Erlangung der telepathischen Fähigkeiten als Überwindung
des jugendlichen Unglücks zu deuten. Der Tod ihres Mannes hätte das Ende
der Verwirklichung ihres Glücks bedeutet. Das Gegengewicht zur Todesdrohung
bildete das übernatürliche Wissen. Die Empfangsbereitschaft für
"die Todesckohung sei schließlich so allgemein geworden, daß sie sich auf
alle Personen erstreckte, mit denen sie sich inaerlich besonders verbunden
fühlte. ♦

Diese zweite Episode ist mangels genügenden Materials weniger ergiebig
als die vorhergehende. Es handelt sich hierbei um die übertriebene Fürsorge
einer Mutter für ihren Sohn - Dr. Conrad Campbell. Durch die telepathische
Fürsorge bleibt der Sohn in einem abhängigen und unselbständigen Verhältnis
zur Mutter. Es kam so weit, daß er kein eigenes Leben führen konnte, weil
die Mutter über jeden Gefahrenmoment seines Lebens im Büde war. Eine
gescheiterte Ehe verstärkte das Gefühl der Ohnmacht. Dr. Campbell starb im
verwahrlosten Zustand an einem Meningiom, das sich wahrscheinlich in der
Folge von Alkoholismus gebildet hatte. #

Obwohl Dr. Campbell angegeben hatte, Hellsehen und Gedanken lesen zu
können (der Beweis dafür wird in diesem Buch nicht angeführt), handelt es sich
hier mehr um die Demonstration der tragischen Verkettung der telepathischen
Fähigkeiten der Mutter mit der'Psychose ihres Sohnes. Seine Psychose scheint
eine Auseinandersetzung seiner (eigentlich) negativen Gefühle gegen die
Mutter zu sein, die (ebenfalls unbewußt) negative Gefühle gegen ihn hatte.
Sein Gehorsam und ihre telepathische Fürsorge waren verkehrte Ausdrücke
negativer Bindungen. Wie bei dem ersten geschilderten Fall funktionierte die
telepathische Verbindung nur bei Gefahr Situationen. Ihre paranormalen Fähigkeiten
traten zum ersten Male mit 9 Jahren auf, als ihr Vater starb. Conrad
Campbell machte zum ersten Male mit der Telepathie seiner Mutter Bekanntschaft
, als er 9 Jähre alt war. Durch den Verlust ihres Vaters mag sie ihm
negative Gefühle entgegengebracht haben, weil er sie verlassen habe. Diese
werden in ein besonderes Angedenken transformiert, so daß der Vater ihr als


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_parapsychologie1967-10/0142