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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_parapsychologie1967-10/0143
V

BUCHBESPRECHUNGEN 143

Geist («spirit») erscheint. Durch die Kränklichkeit ihres Sohnes (Heufieber,
Asthma) wurde die Krankheits- und Fürsorgethematik wieder belebt, so daß
erneut telepathische Ereignisse auftraten. Das bedeutet eine Identifikation des
Sohnes mit dem Vater.

Die dritte und letzte Studie über paranormale Fähigkeiten befaßt sich mit
dem Rutengänger Henry Gross. Er war ein netter, alter und liebenswürdiger
Mann und von Beruf Parkwärter. Mit seiner Rute spürte er nicht nur Wasser,
Öl und Mineralien auf, sondern auch versteckte oder verloren gegangene Personen
und die verschiedensten Gebrauchsgegenstände. Er selbst hatte keine
Erklärung für seine besondere Fähigkeit. Sein Talent -zum Rutengehen stellte
sich plötzlich im Jahre 1947 ein. Er betete, daß er etwas tun wollte, was den
Leuten helfen könnte. Unvermittelt hatte er ein überströmendes Gefühl und
erkannte in sich die Kraft, etwas Besonderes zu können. Dieses Erlebnis folgte
auf eine ernsthafte Krankheitsperiode seiner Frau. Danach entwickelte er eine
besondere Technik des Rutengehens, obwohl er als kleiner Junge schon einmal
, wenn auch ohne auffälligen Erfolg, dafür angelernt worden war. Er sagte:
Ich hypnotisiere mich selbst. Ich bin wie in Trance. Ich sehe und höre keine
Antwort, aber die Rute ist ein Medium zwischen der Information und mir.

Die Jugend von Henry Gross war hart, und sein Vater strafte ihn streng.
Er wuchs unter 9 Geschwistern auf, von denen keines eine besondere Begabung
in Hinsicht auf das Rutengehen aufwies. Er entwickelte sich geistig
normal und körperlich sehr kräftig. Für kurze Zeit war er sogar Boxer. Unter
dem Eindruck einer Pleuritis wandelte er sich und wurde sehr religiös. Aber
erst durch den drohenden Tod seiner Frau erlangte er die außerordentlichen
Fähigkeiten, die ihn zu einem Phänomen auf seinem Gebiete machten.

Soweit die drei Fälle. Schwarz beschreibt sie in einem flüssigen und leicht
lesbaren Ameftkanisch. Leider hat er aber nicht immer zwischen Kasuistik und
Interpretation getrennt. So fließen authentische Berichte und von Schwarz
stammende fiktive Dialoge zusammen, was der Klarheit der Darstellung natürlich
schadet. Es wäre besser gewiesen, zuerst die Krankengeschichte, dann die
Vorgeschichte und den Lebenslauf und danach erst die Interpretation zu
schildern.

Da dem Buch ein zusammenfassendes Kapitel über die drei Fälle fehlt,
sollen hier kurz diejenigen Kriterien für die Telepathie folgen, die alle drei
Fälle gemeinsam haben:

1. Vererbung ist nicht vorhanden.

2. Gestörte Eltern-Kind-Beziehung. Unbewältigte oedipale Situation.

3. Auslösung der telepathischen Begabung durch ein besonderes Ereignis,
meist Tod oder Todesgefahr des ambivalent geliebten Menschen.

4. Aufwand großer Energien bei völliger Gesundheit für den telepathischen
Zustand.

5. Keine besondere körperliche Konstitution. Normales EEG.

Christian Ekowski


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