Freiburger historische Bestände - digital

BESCHREIBUNG EINER VERSUCHSANLAGE FÜR

ASW-DI STANZEXPERIMENTE

VON HANS-JOACHIM GRÜNZIG

/. Diese Versuchsanlage ist besonders für quantitative Versuche geeignet
und wurde konstruiert, um jegliche normalen sensorischen Verbindungsmöglichkeiten
zwischen Sender und Empfänger außerhalb der
Sprechanlage auszuschalten, um Beobachtungs- und Protokollfehler auf
ein Minimum herabzusenken und um eventuelle Betrugsmöglichkeiten
auszuschließen. Sie gliedert sich in drei Arbeitseinheiten: Sitz des Senders
(Ag), des Empfängers (Pz) und der Kontrollperson (Kp). Die
räumliche Anordnung dieser Arbeitseinheiten ist aus dem Lageplan ersichtlich
. Ag und Pz sind etwa 10 m (Luftlinie) voneinander entfernt.
Die Türen zwischen den Räumen sind fest verschließbar, so daß eine
Verständigung zwischen Ag und Pz weder optisch noch akustisch möglich
ist.

Der Ag sitzt im Raum i vor dem Tisch, auf dem ein Mikrofon, eine
elektrische Glocke und ein Klingelknopf stehen. Er betrachtet das Zielsymbol
und spricht dessen Namen ins Mikrofon, das an ein Tonband
angeschlossen ist. Die Aufzeichnung geschieht auf diese Weise objektiv.
Dann drückt der Ag den Klingelknopf, wodurch bei dem Pz eine
elektrische Glocke ertönt, die ihm bedeutet, daß etwas «gesendet» wird.
(Die Auslösung des Glockentones erfolgt durch den Auslöseknopf über
ein Relais, das die Dauer des Tones konstant hält unabhängig davon,
wie lange der Auslöseknopf gedrückt wird. Dadurch ist eine detaillierte
kodierte Informationsübertragung über diese Glocke zwischen Ag und
Pz ausgeschlossen.) Mittels eines Kopfhörers kann der Ag nun hören,
was der Pz sagt, und auf diese Weise Card mit Call vergleichen. Die
elektrische Glocke des Ag, von der Kp betätigt, zeigt dem Ag Beginn
und Ende eines Versuchsdurchganges an.

Der Pz sitzt im Raum 4; auf dem Tisch stehen ein Mikrofon, eine
elektrische Glocke und eine quadratische Zahlentafel, die gleichmäßig
mit den Zahlen o bis 24 belegt ist. Die Glocke, vom Ag ausgelöst, ist
dem Pz Zeichen, daß der Ag etwas «sendet». Der Pz nennt dann das
vermutete Zielsymbol, was über das Mikrofon ebenfalls auf Tonband