Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_parapsychologie1968-11/0077
74

HANS VON NOORDEN

der Persönlichkeit, stellen. Wo liegen sie? Zweifellos haben wir gesonderte
Körper; aber alt ist die Lehre, daß unsere Psychen nicht unbedingt
von einander geschieden sein müssen. Diese Frage hängt zusammen
mit dem telepathischen Rapport; man begegnet sich gleichsam im Unbewußten
. Jung hat es wTie folgt beschrieben: Es ist die Welt des Wassers
, in der alles Lebende suspendiert schwebt, wo das Reich des «Sym-
pathicus», der Seele alles Lebendigen beginnt, wo ich untrennbar dieses
und jenes bin, wo ich den anderen in mir erlebe, und der andere als Ich
mich erlebt. Das kollektive Unbewußte ist alles weniger als ein abgekapseltes
, persönliches System, es ist weltweite und weltoffene Objektivität
(Jung 1957). Das ist eine fast dichterische Formulierung für eine
an sich unfaßbare Wirklichkeit des Welt-Hintergrundes. Diese ist psy-
choider Natur im Sinne von weder psychisch noch physisch. Räumliche
Unterschiede gibt es da nicht. A. Jaffe dehnt das von Jung angedeutete
Einssein auch auf die Beziehung Mensch-Pflanze aus und gibt dafür empirische
Belege (Jaffe 1958).

Hier stehen wir wieder vor einem durch die Universalpsyche hergestellten
Kontakt, ähnlich dem, wie er uns vom Seelenfeld her bekannt
ist. Die Lehre vom kollektiven Unbewußten stellt sich dar als die modernste
Weiterentwicklung der Seelenfeld-Hypothese. Und doch paßt
nicht jedes telepathische Geschehen in dieses Denkmodell, wie der
nächste Abschnitt zeigt.

20. Die Aura-Theorie
(G. Walther)

Gerda Walther will auf Grund eigener paranormaler Erlebnisse einen
Unterschied statuieren. In einer Arbeit über die Bedeutung von E.
Husserls Phänomenologie für die Parapsychologie weist die Autorin
auf den Unterschied hin zwischen bloßer Gedankenübertragung und
telepathischen Erlebnissen im eigentlichen Sinn. Hier kommt es zum
intensiven Miterleben einer beim Sender vorhandenen Krisensituation,
aber mitunter auch eines weniger tiefen Erlebnisses, sei es Freude, Erwartung
, Gedanken der Sympathie oder Antipathie usw. Bei einem solchen
Miterleben, meint G. Walther, kann von Einflüssen aus dem Seelenfeld
oder dem kollektiven Unbewußten nicht gut die Rede sein. Der Emp-


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_parapsychologie1968-11/0077