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DER ROSENHEIMER SPUK
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einer vereinfachten Auswechslung der Meß-Streifen nicht mehr plombiert
waren. Auch lagen Aussagen von Zeugen vor, die die Bewegung des
Schreibhebels gesehen hatten. So verdichtete sich die Vermutung, daß
auch diese Ausschläge auf eine psychokinetische Einwirkung zurückzuführen
seien.
Zur Überprüfung dieser Hypothese war die Mitarbeit von Spezialisten
erforderlich. Ich bat Herrn Dr. F. Karger, Institut für Plasmaphysik in
München-Garching, um eine Untersuchung. Vom 6.-8. Dezember führte
er zusammen mit Dipl.-Phys. G. Zicha in der Kanzlei oszillographische
Messungen durch. Die beiden Physiker haben über das Ergebnis
ihrer Untersuchung einen ausführlichen Bericht erstattet (vgl. den Beitrag
von F.Karger/G. Zicha in diesem Heft). Sie prüften Netzspannungsänderungen
(trotz Schreiberausschlag keine Erhöhung der Netzspannung
), Kondensatorentladungen (kein Signal an der Potentialsonde),
elektrostatische Aufladung, äußeres statisches Magnetfeld (kein Signal an
der Magnetfeldsonde), Infra- und Ultraschall, starke Erschütterungen,
Wackelkontakt in der Verstärkerelektronik, Fremdmechanismen im
Schreiber, manuelle Betätigung (Betrug ausgeschlossen). In dem Bericht
heißt es: «Wir mußten demnach feststellen, daß an dem Schreiber Ausschläge
auftraten, obwohl wir systematisch alle uns denkbaren physikalischen
Ursachen dafür eliminiert bzw. kontrolliert und die ordnungsgemäße
Funktion der verwendeten Geräte eingehend überprüft hatten.»
Auf Vorschlag der beiden Physiker hat das E-Werk später für eine Zeitlang
statt der Netzspannung die Spannung einer 1,5-Volt-Monozelle an
dem Eingang des entsprechenden Einschubs im Schreiber eingespeist.
Auch in diesem Fall traten starke Ausschläge auf, was als weitere Erhärtung
des Beweises angesehen werden kann, daß die anomalen Schreiberausschläge
keine Netzspannungsänderungen als Ursache hatten. Aus
den Phänomenen in Rosenheim und dem Ergebnis der Untersuchung der
Schreiberausschläge zogen die Physiker den Schluß, daß «eine Beschreibung
der Phänomene mit vorhandenen Prinzipien der Physik nicht
möglich ist.»
Der Nachweis, daß die Schreiberausschläge psychokinetische Bewir-
kungen sind, unterstützte die Zeugenaussagen über die außergewöhnlichen
Phänomene. Wir haben zahlreiche Augenzeugen befragt und ihre
Aussagen auf Tonband aufgenommen. Ferner standen die Ermittlungsakten
der Kriminalpolizei zur Verfügung und genaue Aufzeichnungen,
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