Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/adr1949/0012
I

Neben dem Wohnungsbau, der
den Vorrang genießt, und der
Erstellung von Geschäftshäusern
wird auch das Freiburgei
Stadttheater als Kulturstätte
Oberbadens vorerst in seinem
Mittelbau wieder aufgebaut.

Stadttheater im Wiederaufbau.

Teilansicht von der Sedan-
straße mit Blick zum Münster

Foto Adolf Müller

rungs- und Genußmittelhandwerk 161 Betriebe mit 644 Beschäftigten
, auf das Bekleidungswesen, Gesundheits- und
Körperpflegehandwerk 566 mit 990, auf Bauhandwerk 162
mit 990, auf das Baunebenhand werk 184 mit 374, auf das
holzverarbeitende Handwerk 154 mit 372, auf das metallverarbeitende
Handwerk 455 mit 1226, auf das papierverarbeitende
Handwerk 45 mit 62, auf sonstige Handwerke
114 mit 131 Beschäftigten. Die Zahl der Lehrlinge ist seit
1946 im Steigen begriffen.

Der große Mangel an Roh- und Hilfsstoffen sowie an
Facharbeitern bereiteten auch dem Handwerk große Schwierigkeiten
. Durch Verwertung von Altmaterialien, Auskämmung
der Ruinen nach brauchbarem Material, durch Reparaturen
verbrauchter Gegenstände aller Art und durch rationellste
Ausnutzung der unzulänglichen Kontingente suchte
das heimische Handwerk mit Erfolg seine Aufgaben xu
meistern.

Die Währungsreform hat auch dem Handwerk die Betriebsmittel
außerordentlich beschnitten; die erschwerte
Kreditaufnahme und die Preissteigerung wirken sich im
Handwerk ebenfalls entsprechend aus. Die Auftragslage
blieb allerdings weiterhin gut.

Neben den vielen Kleinarbeiten beteiligte sich das Handwerk
außer an Gemeinschaftsarbeiten auch an größeren
Objekten des Wiederaufbaus, vor allem bei den Universitätskliniken
, bei der Eindeckung des Freiburger Münsters
und am Neubau der Ravennabrücke. Es kann ohne Überhebung
gesagt werden, daß gerade in diesen schwersten
Jahren der Arbeiter und Handwerker bei niedrigstem
Lebensstandard ihre Pflicht voll und ganz erfüllt und
von neuem bewiesen haben, daß das Ansehen, das der

deutsche Arbeiter und Handwerker ob seines Fleißes und
seiner Leistung in der Welt genießt, durchaus berechtigt ist,

Wie die Handwerkskammer hat auch die Industrie-
und Handelskammer nach Kriegsende alsbald ihre
Tätigkeit wieder aufgenommen. Zwar stehen zur Zeit noch
keine gleichartigen Aufzeichnungen über die in Handel und
Industrie beschäftigten Personen zur Verfügung, wie dies
beim Handwerk der Fall ist; aber ein gewisser Uberblick
über die Betriebseinheiten läßt sich an Hand der letzten
Berufszählung (Ende Oktober 1946) doch gewinnen. Vor
Kriegsausbruch zählten Industrie und Handwerk zusammen
rund 2700 Betriebe mit rund 23 500 Beschäftigten,
Ende Oktober 1946 waren diese Zahlen auf 2300 bzw. 15000
zurückgegangen. Bei Handel und Verkehr hat sich die Zahl
der Betriebe von 2600 auf 1700, die der Beschäftigten von
15000 auf 9600 verringert. Der Beschäftigungsrückgang im
Produktions- und Verteilungsapparat beträgt rund 30 Prozent
, während die Bevölkerung Freiburgs im gleichen Zeitraum
um 14,2 Prozent zurückgegangen ist. Wenn auch seit
Oktober 1946 ein starkes Ansteigen der Bevölkerung erfolgte
und demgemäß die Zahl der Berufstätigen sich vermehrte
, so bleibt — nach Mitteilungen des Statistischen
Amtes der Stadt Freiburg i. Br. — dennoch das Volumen
an Arbeitskraft immer noch erheblich hinter dem der Vorkriegszeit
zurück. — Auch Handel und Industrie hatten
und haben unter den gegebenen wirtschaftlichen Verhältnissen
zu leiden. Im Interesse sowohl der Produzenten wie
der Konsumenten, des Kaufmanns wie seines Kunden wäre
es zu begrüßen, wenn recht bald ein gesunder Ausgleich
zwischen den Einkaufs« und Verkaufsmögüchkeitcn

IX


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/adr1949/0012