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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/adr1949/0016
An Brennpunkten des Verkehrs entstanden in der Kaiser-Joseph-Straße, in der Rotteck- und Bertholdstraße gegenüber dem Stadttheater i
sogenannte „Behelt'Fläden*. Zeitgemäß modern erstellt und eingerichtet, in ihrer Raumaufteilung praktisch und zweckdienlich, werden sie
auf Jahie ihre Aufgabe erfüllen. Sie beleben das Straßenbild und trotzen der Trümmerstätte • Foto Adolf Müller

unserer Tage sind reifer, ernster, sie haben vielfach 1es
Lebens Not schon reichlich zu kosten bekommen. Das will
nicht sagen, daß die Jugend das Lachen, das Sich-freuen
verlernt hätte. Zum Glück nicht! Denn es wäre schlecht bestellt
, wenn die jungen Menschen die Freude am Leben und
den Glauben an Ideale verlören. Deshalb ist auch jede Einrichtung
zu begrüßen, die der studierenden Jugend Erleichterungen
verschafft, wit zum Beispiel das Quäkerstudentenhaus
der Universität gegenüber und das Newman-Studenten-
heim in den Anlagen der Schreiberstraße, das eine Stiftung
der National Catholic Weifare Conference und der
Stadtverwaltung ist.

Die Zahl der Studierenden ist vo#1226 im Wintersemester
1945/46 auf 3561 im Wintersemester 1948/49
gestiegen; das entspricht ungefähr dem Besuch im
Wintersemester 1929/30. Die Lehrstühle der Universität
sind fast vollzählig besetzt. Daß sich in jeder Fakultät
Namen von großem wissenschaftlichen Ruf finden, gehört
zur Tradition unserer Universität und ist auch der
Grund, warum sich unsere Universität einer ständig wachsenden
Studentenzahl erfreut. Schon bald nach Kriegsende
gründete die Universität den sogenannten „Dies u n i -
ve r s i t a tis", das heißt an einzelnen periodisch wiederkehrenden
Tagen des Semesters versammeln sich die Dozenten
und Studenten aller Fakultäten zu allgemein interessierenden
Vorträgen und Aussprachen. Durch diese „Dies" soll
die ursprüngliche „universitas litterar im" wieder betont und
gepflegt werden, wie sie in früheren Jahrhunderten unseren
„Hohen Schulen" eigen war. Der modernen Spezialisierung
tritt hier bewußt der Gedanke der „Universitas" gegenüber,
und wie sehr dies dem geistigen Bedürfnis unserer studierenden
Jugend entspricht, beweist ihre rege Beteiligung
am „Dies".

Im Wintersemester 1947/48 verteilte sich die Zahl der
Studierenden auf die einzelnen Fakultäten wie
folgt:

Theologie 272 7,6 °/o

Rechts- und Staatswissenschaft 969 27,2 °/o

Medizin 557 15,7 °/o

Philosophie 918 25,8 °/o

Naturwissenschaft und Mathematik 845 = 23,7 °/®

3561 = 100,0 %
(Nach Angaben des Statistischen Landesamtes.)

In diesem Zusammenhang noch einige Angaben über den
Wiederaufbau der Universität und ihrer
Institute, die zum Teil vollständig vernichtet oder sehr
schwer beschädigt wurden. Der gesamten Unfversitäts-
Wiederaufbauplanung Hegt eine einheitliche Bau-
Idee zugrunde, der die einzelnen Arbeiten eingegliedert
werden. In den vergangenen Jahrzehnten war, entsprechend
der mehr analytischen Geistesrichtung, der innere Zusammenhang
der Fakultäten mehr und mehr geschwunden. Die
einzelnen Institute verselbständigten sich, was auch in der
zusammenhanglosen Bauweise zum Ausdruck kam. Demgegenüber
knüpft der heutige Wiederaufbau plan
•von Baurat Linde bewußt und gewollt an den alten Gedanken
der „Universitas" wieder an und will ihn auch
äußerlich lebendig werden lassen. Die Universität soll,
analog den Vorbildern der Antike und des Mittelalters,
leinen neuen Lebensraum erhalten, der bestimmt wird von
der organischen Idee innerer Verbundenheit, von der Synthese
: Individuum und Gemeinschaft. Dieser Zusammen-

XIII


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