Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., F 764,n - 23.1880
Die Bauhütte: Zeitung für Freimaurer
Leipzig, 1880
Seite: 81
(PDF, 136 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/bauhuette1880/0088
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Die

Begründet und herausgegeben
von

Bb J. Gr. FINDEL.

XXIII. Jahrgang.

Organ für die Gesammt-Interessen der Freimaurerei.

MJefe*>

Leipzig, den 13. März, 1880.

Von der „Bauhütte" erscheint wöchentlich eine Nummer (1 Bogen). Preis des Jahrgangs 10 Mark.
Die „Bauhütte" kann durch alle Buchhandlungen bezogen werden.

Inhalt: Freimaurerische Auslassungen eines jnngen Bruders. — Maurer-Erinnerungen. Aus der Herbstfestloge der Loge z. aufgehenden Morgenröthe in Frankfurt
am Main. Von Br Reger. — Feuilleton: Hamburg. — Ungarn. — Zur Nationalgrosslogen-Frage, — Briefwechsel. — Anzeigen.

Freimaurerische Auslassung eines jungen Brs.

Die von Br R. Bdt. in Braunschweig einem kurzen
Aufsatz in Nr. 5 der „Bauhütte" (S. 36, 1880) angefügte
Aeusserung: „Besser wäre es, wenn bei den Aufnahmegesuchen
mit peinlichster Gewissenhaftigkeit die Qualitäten
der Aspiranten geprüft werden wollten," hat den
Anstoss zu den nachfolgenden Auslassungen des Unterzeichneten
gegeben, welchem schon bald nach seiner
Aufnahme in den Mrbund die eben hervorgehobenen
Worte zur äusseren Fassung eines innersten Wunsches
wurden. Oft und öfter hat er Gelegenheit genommen,
über die bei einem Aufzunehmenden vorauszusetzenden
Eigenschaften in Gedankenaustausch zu treten; er fand
Verständniss, er fand Nichtbeachten seiner Ansichten.
Das erstere wohlthuender Weise bei Solchen, die er
verehren und lieben musste, das letztere bei Angehörigen
des Bundes, von welchen er etwas Anderes nicht erwarten
durfte, weil sie — offen sei es gesagt — zu der
Kategorie von Männern gehörten, die mit dem Eintritt
in den Bund einen unvorsichtigen Schritt gethan. Der
Verfasser gegenwärtiger Zeilen glaubte sich durch den
Verkehr mit einigen Persönlichkeiten, denen er viel
verdankt, für den Bund hinreichend vorbereitet, um in
seiner Verehrung für denselben das Wagniss eines Aufnahmegesuchs
ohne die Gefahr einer Abweisung wegen
mangelnder Fähigkeiten unternehmen zu dürfen. Br
Iiielt es für ein Wagniss, selbstverständlich nicht in
dem Sinne eines Unternehmens mit ungewiss drohenden
Resultaten, aber tür ein Wagniss, insofern er besorgt
war, dass vielleicht die Erprobtheit seiner Vorzüge und
Befähigungen für den weltumfassenden Bund nicht zur

Genüge bekannt sein und auch über ihr Vorhandensein
bei der Entscheidung über das Aufnahmegesuch Zweifel
entstehen möchten. War sein Beginnen wirklich ein
Wagniss in diesem Sinne?

Leider, leider nein! Leider scheint der Gedanke
den Logen fast fremd, dass ein Gesuch um Aufnahme
etwas anderes ist und sein soll, als eine Meldung
zu solcher. Doch ich beginne zunächst mit den that-
sächlichen Wahrnehmungen, die ich mit offenen Augen
unabsichtlich zu machen angefangen, hinterher
aus Interesse für ihre Beseitigung zu machen gesucht
habe. Ich erreichte meinen Zweck durch aufrichtigen
Gedankenaustausch mit Brüdern vieler Oriente, mit Besuchern
vieler Logen, und durch Leetüre.

Zunächst ist eine hier und dort wiederkehrende
auffällige Erscheinung das fortgesetzte Meiden von
Logen durch ehrwürdige Meister-Maurer, oft von dem
Tage ab, an welchem sie einem Amte, so z. B. der
Hammerführung, entsagten. Sollte man hier das plötzliche
Schwinden des Interesses als Grund annehmen,
wo Ueberhäufung mit profanen Geschäften, Abnahme
der Vollkraft oder sonstige äussere Veranlassungen nicht
vorlagen? Fürwahr, ohne tiefer liegende Ursache Hesse
sich gewiss die Gelegenheit finden, dann und wann im
Jahre den jüngeren Angehörigen des Bundes, welche
erklärlicher Weise nach einer Aufmunterung durch Ehrwürdige
verlangen, solche durch Beachtung der maurerischen
Arbeiten zu theil werden zu lassen.

Mit der vorstehenden Erscheinung im Zusammenhang
habe ich eine zweite, den Neuaufgenommenen, der
warm empfindet, viel mehr niederdrückende Thatsache
finden müssen, dass nämlich mit dem Logenhaupte, mit


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