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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/fr_stadtbild_2003-11/0013
Dr. Herrmann Hein

36 Jahre ARGE Freiburger Stadtbild

Ein Rückblick

Vor 36 Jahren waren einige Freiburger Bürger
mit der Entwicklung, die das Stadtbild genommen
hatte, nicht einverstanden. Sie waren zutiefst
unzufrieden, teils traurig und teils empört,
dass immer wieder alte Gebäude, die den Bombenangriff
des 27. November 1944 überstanden
hatten, abgerissen wurden. Man traf sich hier und
dort, tauschte Meinungen aus und diskutierte
über die Probleme der Stadtentwicklung. Zu Beginn
des Jahres 1967 setzten sich schließlich Walter
Vetter, Professor Dr. Noack und Dr. Sigrid
Lechner-Knecht zusammen und verfassten ein gemeinsames
Einladungsschreiben zu einer Sitzung
am 14. März 1967 im Kolpinghaus. In dieser Sitzung
haben laut Unterlagen neben den Einladenden
unter anderen der Schriftsteller Eberhard
Meckel, der Geschäftsmann Franz Ruh sowie Lan-
desdenkmalpfleger und Oberbaudirektor Prof.
Dr. Ing. Joseph Schlippe an der Vereinsgründung
mitgewirkt.

Als Vereinsname wurde "Arbeitsgemeinschaft
Freiburger Stadtbild" gewählt, um zum Ausdruck
zu bringen, daß der Verein sich sowohl für die Erhaltung
als auch für die "organische" Weiterentwicklung
des Stadtbildes einsetzt. Als Grund für
die Entstehung der Arbeitsgemeinschaft wurde
die Änderung der Baupolitik genannt. Für Professor
Gruber, Prof. Schlippe und Oberbaudirektor
Hans Geiges war es bis 1944 das Ziel, Freiburg
von unerträglichen Barbareien zu befreien und
nach 1945 vor neuen Barbareien zu bewahren.
Die Arbeitsgemeinschaft wandte sich dagegen,
"daß Freiburg nach dem katastrophalen Bombenangriff
am 27. November 1944 ein zweites Mal,
mit Genehmigung seiner Bauverwaltung, zerstört
wird".

Als stadtbildgestalterische Maßnahme setzte sich
die Arbeitsgemeinschaft noch im selben Jahr für
die Erhaltung und Wiederaufstellung des Kronenbrückengeländers
und der Pylone sowie des
Lanzengitters an der Karlskaserne am Siegesdenkmal
ein. Ein Jahr darauf sprach sie sich für
die Wiederaufstellung der Ochsenbrückenskulpturen
, für die Sperrung des Münsterplatzes und
für eine Fußgängerzone aus. Weiter bemühte sich
die ARGE um den Wiederaufbau der Gerichtslaube
und des Kornhauses sowie um die Erhaltung
von kulturgeschichtlichen Gebäuden wie das
Wirtschaftsgebäude der Gaststätte "Schiff" und
das Stechhäusle von 1757 in der Metzgerau. Bis
auf die Wiederaufstellung des Lanzengitters und
die Erhaltung des Wirtschaftsgebäudes des
"Schiffs" wurden diese Ziele alle erreicht. Beim
Lanzengitter konnte jedoch erreicht werden, dass
es sicher gelagert wird und das Versprechen der
Stadt abgegeben wurde, es wieder vor der ehemaligen
Karlskaserne anzubringen, sobald es die
Verkehrssituation am Siegesdenkmal erlaubt.

Am 24.2.1970 erfolgte im Hotel "Bären" aus praktischen
und finanziellen Gründen die Umwandlung
des Vereins in einen eingetragenen Verein.
Das Spektrum der Arbeit wies damals schon eine
große Spannweite auf: Der Schutz einzelner Bäume
wie ganzer Waldgebiete, insbesondere des
Mooswaldes, Landschaftsschutzgebiete, Gestaltungselemente
, Figuren, Kulturdenkmale, Bauvorhaben
, Bebauungspläne und nicht zuletzt der
Flächennutzungsplan. Weiter setzte die ARGE
sich für die Einrichtung einer Fußgängerzone
und für eine systematische Verkehrsplanung
ein.

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