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ber beutfdjeu Üütaurerei freubig begrüßte, ober ben üorliegeuben (int-
ttmrf nid)t aU geeignete ©runblage erfenne unb überhaupt bereifte,
ob bte augenblicklichen 3e*tüerhältniffe 511 einem fold)en gufammen*
fcfjluffe geeignet feien. 9lud) ber (6.) © r 0 ß m e i ft e r t a g 00m 9.
u. 10. 6. in Hamburg lehnte ben (Sutrtmrf ob nnb beauftragte
eine Fünferlommiffion, ber u. a. ber efyrtt). ©roßmeifter 33r. f.
33tuutfchti angehörte, bte Frage $u prüfen unb bem nädjften ©roß*
meiftertag Borfd)täge 31t machen, ©roße 9Jtül)e gab fid) babei 33r.
33luntfd)li —■ ber nad) Ablauf feiner älueimaligen Stmtsperiobe im
Sommer jurüdtrat unb jum ©hrengroßmeifter ernannt ftmrbe —,
er hielt es nad) innen unb außen für tt)id)tig, ber Freimaurerei eine
gefd)loffene einheitliche Drganifatiou ^u geben. £er Gsntrourf biefer
Stommiffion, ber eine entfd)iebene ßentralifation ber beutfcben %xt\*
maurerei, unb §roar aU maurerifd)en üöctttefymnft Berlin Oorfd)tug
unb bie 33ebeutung unb ben (Siufluß ber ^ohannistogen abfd)toäd)te,
ging ben cfprfp unb bind) biefe ihren 1111(11] §u. Xie □ h- e- ^-
gelangte abermals nad) uod) mehreren Si^ungen §ur Ablehnung
unb faubte eine entfpredjenbe Begutachtung unb (Sntfchließung an
bie fotuie ein !Kunbfd)reiben unterm 7. 5. 79 an bie 33unbes*
logen. (Sin weitere« Sdjreiben an bie ctp com 23. 5. 79, bas and) ben
33unbeeIogen ^uging, fud)te bie oon ber ^eibelberger 33uubesfoge
oorgebrad)teu (Simuänbe unb ©egenanträge 5U entträfteu. ^er
33unbesrat oertuarf ebenfalls mit 22 gegen 4 (Stimmen am 28. 5. 79
ben (Sntvourf. Xer (7.) b e u t f d) e ©roßlogentag oom 1. 6.
79 in F r a n f f u r 1 a. 9)c. oerfchob bie (£ntfd)eibung um ein $ab,r,
unb ber (8.) beutfd)e©roßlogentag fam bann am 16. 6. 80
gu Berlin bem einftimmigen 33efd)luß, „3)en (Snt)uurf ber
Hamburger günferfommiffion §u einev neuen 33unbe*üerfaffung
ber Gereinigten cfPclP jur $eit auf fid) berufen 511 laffen".
£eu 33r. 3- 33luntfd)Ii hatte bie (Srfenntnis, baß es untuöglid)
fei, aud) nur bie eigene cüP 5ur Annahme biefer ßinigung ju
bringen, fd)on 1879 oerantaßt, fein SJtanbat in biefer Angelegenheit
nieber^ulegeu. $u feinen Xeufroürbigfeiten 33b. III 441 fdirieb er
erbittert: ,,3)aburd) tuirb jebe Reform, Jneld)e ber beutfd)en Frei*
maureret ein tatkräftiges 2Birfen ermögtid)t, ausfid)tslos. Xer alte
Scf)lenbrian, bas Scheinleben tuerben fortbauern. Soll es je ruieber
beffer toerben, mas mir ^roeifelbaft ift, fo fann nur burd) neue Männer
ettuas erreid)t roerben."
s))can tonnte üerfucbt fein, bie O 5. e. A. um ihrer entfd)iebenen
Stellungnahme nnllen tabeln; aber man nnrb es begreifen, unb
aud) ©hrengroßmeifter 33r. St. 331 u n t f d) I i hat bas brieflid)
anerkannt, baß bie □ wobl mit 9fted)t bei einer foldjen Bereinigung
für bie humanitäre unb freifinnige Dichtung in ber Freimaurerei
33eforgniffe hegen mußte. 33r. id e \d)üeb in jener 3ett: „ätföge
ber Augenblitf nid)t ferne fein, Wo man freubig unb mit bem 33eruußt*
fein eines gebeibUchen (Srfolgeö auf befriebigenber ©runblage ben
©ebanfen einer (Einigung ber beutfcben Freimaurerei luieber auf*
nehmen tann!"
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