Loge "Zur edlen Aussicht", Freiburg, [ohne Signatur]
Frank, Hugo
Geschichte der Freimaurerloge zur edlen Aussicht in Freiburg in Baden: II. Teil: von 1874-1914
Freiburg im Breisgau
Seite: 30
(PDF, 38 MB)
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Freimaurer-Literatur

  (z. B.: IV, 145, xii)



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s)ir. 30 ber Mitteilungen.

?Iuö ber f ] Sur ebten 9üisfid)t in fyreitntrq i. "sßabeu ben 9. ^uni
1878.

M eine S-B rüb er!

$n meinem Aufrufe oom ^at)re 1872 f)ob id) fyeroor, tute fegens*
reid) bie Sogen Wirten fönnten, wenn fie, gleichzeitig dou einem
(Sjebanfen bewegt, zu ben großen Humanitären fragen ber $eit
Stellung nehmen würben.

Tie beiben jüngfien, bie beutfdje Nation fd)önbenbeu Attentate
auf ©eine Majeftät ben tfaifer, unferen efjrwürbigften trüber, Oer*
antaten mid), aufs neue mein 28 ort an bie beutfcrjcn s^aul)ütten 51t
rid}ten.

Tie Maurerei I)at bie Aufgabe, bie Menfdjfjeit ju oerebeln, $rr*
tümer 511 berichtigen, ß^^jpalte auszugleichen, bem Arbeiter wie
bem dürften in feinen 9ted)ten unb in feiner Stellung fd)ü|enb §ur
Seite zu fielen unb jebe über bie ©renken ber ©efe^e fyinaustretenbe
(£rfd)einung zu befämpfen.

Tie frautt)aften 3uftänbe, bie fid) in Teutfd)lanb geiflen unb
immer beutlid)er fyertwrtreten, legen ben Freimaurern bie s$ftid)t
auf, bereu U r f a d) e zu erforfdjen unb bas moralifcfje ©ewid)t, bas
fid) in ben Sogen befinbet, in bie 28agfd)ale zu werfen.

Tie jüngften ©reigniffe geigen uns beutlid), ba^ bas fittlictje 2te*
wufjtfein Dieter Menfdjen gefd)Wädit ift. Tiefer beflagenswerte 3u*
ftanb rül)rt meines (Sradjtens einesteils oon ber einfeitigen Sd)ut*
bilbung unb ßrziefyung, anberenteils üom böfen ^öeifpiel l)er. $n ber
Sd)ute muffen unfere ftinber fid) ein großes Mafj oon .f enutuiffen
Zu eigen machen, bie fie befähigen, felbftänbig zu beuten unb Urteile
Zu fällen, fie t)ören auf, Mafdjinen in ber |>anb einzelner zu fein,
^n ben 9lrbeitsfälen, in ber $amitie, im Staate, fann bas üon bem
größten 9higen fein, wenn nid)t üon anbercr Seite bie guten grücfjte
beeinträd)tigt werben.

Ter ausgebilbete 2$erftanb bes Menfdjen muß, füll er fegen*
bringenb tuirfen, geleitet werben oon bem SSewuptfein, ba[3, ba ber
23eftanb ber menfd)tid)en ©efellfcfjaft auf ©egenfeitigfeit beruht, bas
Sittengefeft bie 9ffid)tfd)nur ifjrer £>anblungen fein unb bas öffent*
lid)e ©efeg, bas bie beutfd)e Nation fid) felbft gibt, geachtet werben
muß.

Tie legten Jahrzehnte geigen uns aber, ba)] in ben Schulen wenig
3eit genommen wirb, ber Jugenb einen rid)tigen, tief wurgelnben
begriff öom Sittengefeg beizubringen, bafs bie $eit, bie etwa ba§u
oerwenbet werben f önnte, oon ben $etigion<?leI)rern p bogmatifdjem
Unterricht unb 3tuseinanberfe^ungen über bie ^flid)ten gegen bie
ftird)e unb bereu Vertreter üerfd)Wenbet wirb. Tas fittlid)e Ü3ewufjt=
fein wirb bamit nid)t nur t>ernad)läffigt, fonbern fogar irre geleitet. —■

Tazu fommt bas 23eifpiel:

Ter Sulturfampf, ben bie beutfd)e Nation fämpft, läßt uns er*
femieu, wo bas böfe 23eifpiel zu fuchen ift, benn bas 9lnfel)en ber

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