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Die Stadt und ihre Umgebung.

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Nach Westen halten in fast greifbarer Nähe die flache Erhebuno-

ct ö

des Tunibergs und die zackige Kammlinie des Kaiserstuhls mit der
Eichelspitze, Neunlinden und der Katharinenkapelle das Auge auf.

So bietet dieser Theil des öreisgaus das landschaftlich grossartigste
und schönste Bild der südwestdeutschen Gebirgswelt. Eine blühende
reich angebaute Ebene im Osten in grossem Halbkreis umrahmt von
den mächtigsten vier Schwarzwaldbergen, im Westen abgeschlossen
durch den Kaiserstuhl und die fernen Vogesen, während im Südwesten
der Blick hinaus nach den Bergen des Schweizer Jura und durch die
Burgunderpforte weit nach Frankreich hinein schweift und im Norden sich
zwischen dem Hecklinger Schloss und der Michaelskapelle bei Riegel wie
zwischen zwei Thorpfeilern in die weite unbegrenzte Rheinebene verliert.

Und so mannigfaltig die Formen der Berge sind vom sanft abfallenden
Rosskopf bis zum steil aufsteigenden spitzzackigen Rotheck
und dem breit und behäbig hingelagerten Schauinsland, so vielgestaltig
ist die Kultur des Bodens. Auf den Höhen der Berge die strengen
Schwarzwaldtannen, an den Abhängen vielfach mit Laubholz untermischt,
der Fuss des Gebirgs von reichen Weinbergen und üppigen Obstgärten
umsäumt, die Ebene mit reichen Feldern und fetten Wiesenmatten ausgekleidet
, dem Rand der Berge entlang eine Kette von Dörfern, meist
uralten Stätten menschlicher Kultur und mitten hinein die Stadt Freiburg
hingelagert!

In die Freiburger Bucht fliessen der Reihe nach von Süden nach
Norden die Dreisam, die Glotter, die Elz. Alle drei kommen als fröhliche
Gebirgsbäche vom Schwarzwald herab, wenden sich, aus den Bergen
heraustretend, sofort nach Nordwesten und vereinigen sich alle drei an
einer Stelle bei Riegel, um von da gemeinsam dem Rhein zuzufliessen.
Der für uns wichtigste, die Dreisam, durchströmt vor dem Eintritt in
die Freiburger Ebene das breite Dreisamthal, dessen Boden sie selbst
aufgeschüttet hat. Schon vorn im Dreisamthal theilt sie sich in die
verschiedenen Quellbäche, die den ganzen Kreis der Berghänge ihres
Flussirebiets entwässern.

Alle diese Wasserläufe hat der Mensch in ausgedehntestem Mass in
Anspruch genommen. So wird der Dreisam schon bei Ebnet ein grosser
Theil ihres Wassers abgezapft, um auf der rechten Thalseite in einem
Gewerbekanal zuerst mehrere grosse gewerbliche Anlagen mit Kraft zu
versorgen. Beim Eintritt in die Stadt löst sich aus dieser Wasserader
ein ganzes Netzwerk von kleineren Wasserläufen ab, die, einen ganz
eigenartigen Reiz Freibur^s bildend, in den Strassen als Strassenbäche
entlang eilen und c Stadt einen Hauch köstlicher Frische verleihen.

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