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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/freiburg1898/0028
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Die Stadt und ihre Umgebung.

dieser Thätigkeit durch ausgedehnte Kanalisirung vorläufig ein Ende
gesetzt. Die alten verlassenen Flussläufe sind häufig noch an der
sumpfigen Beschaffenheit des Bodens erkenntlich, so im Süden von
Freiburg längs der Höllenthalbahn ein alter Dreisamlauf; und in
grösserem Massstab haben in dem sumpfigen, zum Theil vertorften
Mooswald die Dreisam, Glotter und Elz, die früher in nahezu südlicher
Richtung dem Tuniberg entlang dem Rheinthal zuströmten, ihre Spuren
zurückgelassen.

Aus dem Rheinthal, das in sehr mässiger Senkung sich im Ganzen
von Süd nach Nord erstreckt, steigen zu beiden Seiten niedrige terassen-
förmig geschichtete Berge auf, die nahezu ausnahmslos aus jüngeren
Sedimentgesteinen aufgebaut sind. Das ist die Zone der Schwarz-
waldvorberge. Hinter diesen erst erhebt sich in steilerem Anstieg das
Massiv des Schwarzwalds und der Vogesen; beide bestehen der Hauptsache
nach aus Urgesteinen. Diese drei Gebiete — Rheinebene, sedimentäre
Vorberge und krystallinisches Gebirgsmassiv — können wir allenthalben
in der oberen Rheinebene in meist scharfer Sonderung unterscheiden
. Eine Lücke findet sich nur im Innern der Freiburger Bucht, wo
auch die Vorberge bis auf geringe Reste versunken sind, so dass hier
die Schwarzwaldberge unmittelbar steil aus der Ebene heraufsteigen.

Der Boden der Ebene besteht aus dem Schotter, den der Rhein
und die Schwarzwaldbäche herbeigetragen oder umgelagert haben.
Das von ihnen hergeführte Material kann man leicht als Schwarzwaldkies
und Rheinkies unterscheiden. Jener besteht nahezu vollständig aus
dem Gneis, der das Massiv des ganzen Flussgebiets der Dreisam und
der Elz bildet. Hier ist, entsprechend dem grösseren Gefäll, feiner
Sand selten. Am häufigsten sind die groben Wacken bis zu 20 und 30 cm
Durchmesser; auch sind sie bei dem geringen Weg, den sie erst
zurückgelegt haben, noch nicht sehr weit abgerundet und abgeschliffen.
Die Grenze zwischen Schwarzwald- und Rheinkies verläuft diesseits
des Kaiserstuhls etwa in der Verlängerung- der Axe des Tunibergs
nach Nordosten gegen das Hecklinger Schloss hin. Jenseits dieser
Linie besteht der Boden ausschliesslich aus Rheinkies in verschiedener
Aufbereitung und aus verschiedenem Material, das zum Theil dem
südlichen Schwarzwald und den Vogesen, zum Theil dem Jura, dem
Kaiserstuhl und den Alpen entstammt. Durchweg aber sind die Stücke
weit stärker abgerundet als die Schwarzwaldkiese. Insbesondere den
aus den Alpen stammenden Quarzgeröllen entnimmt die Stadt Freiburg
ein ebenso schönes und dauerhaftes, als eigenartiges Material zur
Deckung der Gehwege.


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