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Die Stadt und ihre Umgebung.

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Die an den meisten Stellen unseres Gebiets dem Schotter aufgelagerte
Lehm- oder Lössschichte ist von wechselnder Dicke. Besonders
an den Thalausgängen liegt der Lehm in mächtigeren Lagern aufgehäuft
, so z. B. am Ausgang des Immenthals, des Güntersthalerthals
und des Hexenthals. An diesen Stellen hat sich eine blühende Industrie
angesiedelt, die das hier aufgestapelte Material verarbeitet. Lehm und
Löss bilden als Bodendecke an den meisten Stellen der Ebene eine
werthvolle Grundlage für Feld- und Wiesenbau; manche dieser Böden
sind von ganz hervorragender Fruchtbarkeit.

Aus dieser Ebene tauchen mehrere niedere Hügel und Hügelgruppen
auf, so im Norden der Mauracher Berg, weiter nach Süden
die Hügel der March, der Lehener Berg, der Hunnenbuck im Mooswald
und die niedere Erhebung zwischen dem Südabhang des Schönbergs
und dem Südende des Tunibergs, die man als Mengener Brücke
bezeichnet. Sie alle betrachtet man als die Spitzen der versunkenen
Vorberge, die aus dem sie zudeckenden Rheinkies hervorschauen.
Während der Mauracher Berg zum grösseren Theil aus Gneis besteht,
also als eine vom Schwarzwald abgetrennte Scholle angesehen werden
kann, sind die übrigen fast ganz aus sedimentären Gesteinen zusammengesetzt
und zwar meist aus Kalken des Jura und des Tertiärs, tragen
also ganz den Charakter der Vorberge des Schwarzwalds.

Wie tief die Auflagerungen der Kiesdecke des Rheinthals sind,
ist bis heute noch nicht bekannt, noch kein Bohrloch ist auf das Liegende
des Rheinkieses gestossen. Da jedoch die Spitzen der versunkenen
Berge noch aus ihm hervorsehen, so vermuthet man eine nicht zu
grosse Tiefe. Uebrigens gilt Aehnliches auch vom Dreisamthal zwischen
Freiburg und Himmelreich; auch hier ist man über die Tiefe des
Schotterbodens nicht unterrichtet. In beiden Fällen wird erst die Lösung
dieser Frage die endgiltige Entscheidung darüber bringen, ob, wie man
jetzt vermuthet, diese beiden Thäler einmal Seebecken gewesen sind.
Jedenfalls aber muss in beiden Fällen, beim Rhein- wie beim Dreisamthal
die Aufschüttung der Schottermassen, die der Hauptsache nach
wohl in der pleistocänen Zeit erfolgt ist, im Ganzen als abgeschlossen
angesehen werden. Daran ändern auch solche Katastrophen, wie sie
die Unglückstage des 8., 9. und 10. März 1896 über unser Thal gebracht
haben, nichts, trotz der gewaltigen Geschiebemassen, die bei dieser
Gelegenheit zu Thal geführt worden sind. Ja seit der Vollendung des
Bodens der Thäler sind schon erhebliche Mengen desselben wieder
abgetragen und fortgeführt worden; auch haben Rhein und Dreisam
sich in die von ihnen früher herbeigetragenen Massen ihr Bett ein-


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