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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/freiburg1898/0032
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Die Stadt und ihre Umgebung.

Gesteinen des Kaiserstuhls eingelagert findet sich eine ganze Reihe
von mehr oder weniger seltenen Mineralien.

Die Entstehung des Kaiserstuhls bringt man in Zusammenhang mit
der Bildung des Rheinthals, beides zur tertiären Zeit. Die vulkanischen
Ausbrüche dürften zu verschiedenen Zeiten stattgefunden haben und
zwar abwechselnd Auswürfe von festem Material und Lavaergüsse. So
sieht man in dem grossen Steinbruch am Südostabhang des Limbergs
in wunderbarer Schönheit drei übereinander gelagerte Lavaströme, die
jeweils durch Tufflager von einander getrennt sind. Aber schon zur
tertiären Zeit hat eine weitgehende Zerstörung des Gebirgs und die
heute noch sichtbare Thalbildung stattgefunden, so dass Krateröffnungen
heute nicht mehr zu erkennen sind. In den darauf folgenden Zeiten
wurde dann das ganze Gebirge unter einer Lössdecke begraben, die
nach und nach wieder abgetragen und abgeschwemmt wurde, so dass
heute nur noch ein Kranz von Löss den ganzen Kaiserstuhl umgibt
und die Tiefen seiner Thäler auskleidet.

Die eigenartige landschaftliche Schönheit des Kaiserstuhls und die
grosse Fruchtbarkeit seines vulkanischen Bodens machen ihn zu einem
ganz besonderen Schmuckstück des Breisgaues, seine geologische
Bildung, sein Reichthum an Mineralien, seine eigenartige Pflanzenwelt,
eine ganze Reihe von seltenen Thierformen zu einem hervorragenden
Anziehungspunkt für den Naturforscher.

Das Schwarzwaldmassiv endlich ist von den Vorbergen durch
eine grosse Verwerfungsspalte geschieden, die Hauptbruchlinie des
Schwarzwalds, die dessen Rand entlang im ganzen von Süden nach
Norden verläuft. In unserem Gebiet zieht sie dem Hexenthal entlang,
überschreitet im Osten von Freiburg die Dreisam und zieht hart dem
Rande des Schlossbergs entlang östlich laufend an Zähringen, Gundelfingen
und Denzlingen vorbei nach Norden. Oestlich von dieser Linie
besteht das ganze Massiv aus Gneis in verschiedener Ausbildung, meist
in dem charakteristischen Bau, den die parallele Lagerung der Glimmer-
blättchen ihm verleiht. Eine gesetzmässige Lagerung lässt sich nicht
mehr erkennen, so sehr ist er allenthalben verbogen, gestaucht und
geknickt. Die sehr gleichartige Ausbildung dieses Gesteins wird an
wenigen Stellen unterbrochen durch einige Basaltgänge im Gebiet des
Rosskopfs, ebendort durch eigenthümlich pegmatitische Gestaltung des
Gesteins. Im Urgestein liegen auch mehrere Gruppen von Erzgängen,
die vor allem silberhaltigen Bleiglanz und andere Bleierze führen.
Die Gewinnung von Silber und Blei war von uralten Zeiten an — die
ersten urkundlichen Nachrichten stammen aus dem Jahr 1028 — eine


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