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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/freiburg1898/0041
Die Stadt und ihre Umgebung.

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in eines der wichtigsten Querthäler des Gebügs. Ein Blick von der
Höhe des Schlossbergs lässt uns fast die ganze Stadt überschauen,
zeigt uns auch sofort einen Theil ihrer Geschichte. Mitten heraus
aus der Häusermenge streckt das Wahrzeichen unserer Stadt, das
Münster, seinen mächtigen Finger zum blauen Himmel hinauf. Rings
um dieses stehen dicht zusammengedrängt die braun bedachten Häuser
der alten Stadt, ein sprechendes Zeugniss aus jenen Tagen, da die
Noth der Zeit, die Unsicherheit der Strassen und Wege, die Enge und
Kleinheit aller Verhältnisse die Menschen zum engen Zusammenschluss
in guten und noch mehr in bösen Tagen zwang. Und um diese alte
Stadt mit ihren engen, oft auch dumpfen Gassen, mit den hohen Häusern
und spitzen Giebeln legt sich die neue Zeit mit ihrem Kranz von weiten
breiten Strassen, ihren offenen Plätzen, getaucht in eine Fülle von Licht
und Luft, eingebettet in ein Meer von blühenden Gärten und grünen
Bäumen! Mehr als aus vielem andern spricht daraus der Geist der Zeit.

Die Stadt Freiburg hat ihr Weichbild zu verschiedenen Zeiten
erweitert und umfasst heute ausser der eigentlichen Stadt noch die
Vororte Herdern, Haslach und Güntersthal.

Im Norden an den Schlossberg angelehnt, bildet die Altstadt immer
noch den Mittelpunkt alles städtischen Lebens, des Handels und Verkehrs.
Ihre Mauern und Umwallungen sind gefallen, von der alten Stadtmauer
sind nur noch wenige Reste erhalten, von den alten Thoren
nur noch zwei, das Schwabenthor und das Martinsthor. Um diesen Kern
lagern sich südlich bis zur Dreisam und noch ein Stück in's Dreisamthal
hinein, im Westen bis zur Eisenbahn und im Norden bis gegen
Herdern hin neue Stadttheile. Auch jenseits der Eisenbahn ist ein neuer
Stadttheil, der Stühlinger, im raschen Wachsen begriffen, während
jenseits der Dreisam das alte Dörfchen Wiehre mit seinen Bauernhäuschen
und seinem bescheidenen Kirchlein von einem grossen vornehmen
Stadttheil, dem es seinen Namen gegeben hat, schon beinahe
aufgesaugt worden ist. Nach allen drei freien Seiten schiebt sich Jahr
für Jahr die Stadt mit neuen Strassen und Plätzen im fröhlichen Wachsthum
und Gedeihen weiter hinaus.

Eine grosse Verkehrsader durchzieht die Stadt ihrer ganzen Ausdehnung
nach etwa von Norden nach Süden, die Kaiserstrasse mit
ihren beiden Verlängerungen, der Zähringer- und Güntersthalstrasse.
Von ihr «jehen nahezu rechtwinklig die Nebenstrassen nach Osten
und Westen ab, durch parallel oder auch schief zur Kaiserstrasse
verlaufende Strassenzüge untereinander verbunden. Die rechtwinklige
Regelmässigkeit mancher neuern und neuesten Städte ist selbst in den


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