Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/freiburg1898/0047
Geschichtlicher Ueberblick.

25

war. Etwa von dieser Zeit an nannte sich Berthold II., der bis dahin
den einfachen Titel »Herzog« geführt, »Herzog von Zähringen«. Warum
er bei seinem ausgedehnten Besitze an bedeutenden Edelgütern gerade
den Namen der kleinen Burg Zähringen zur Bezeichnung seines Stammes
wählte, wissen wir nicht. Seinen Wohnsitz konnte er keines Falls dort
haben, denn der ganze Bau war für einen herzoglichen Hof halt viel
zu klein und ausserdem von einem Ministerialen bewohnt, der sich
ebenfalls »von Zähringen« benannte. Inzwischen dauerte der Krieg
zwischen den beiden grossen Parteien, den Anhängern Heinrich's IV.
und jenen Gregor's VII., unvermindert fort. Der Gegenkönig Rudolf
von Schwaben war 1080 in der Schlacht bei Mölsen gefallen. An seine
Stelle trat Hermann der Luxemburger. Zum Herzog von Schwaben
wurde von den Gegnern des Kaisers nunmehr Berthold II. gewählt (1092).
Doch endlich, nachdem man allseits des Krieges und der Verwüstung
müde war, kam 1096 der Friede zu Stande. Herzog Berthold II. verzichtete
auf das Herzogthum Schwaben, dagegen wurde ihm die herzogliche
Würde über die Gebiete seines Hausbesitzes (Breisgau, Schwarzwald
, Teck etc.) und ausserdem die Reichsvogtei über Zürich zuerkannt.
Die Sage, dass Berthold es war, der um diese Zeit das Schloss auf dem
Schlossberg zu bauen begann, ist nicht stichhaltig. Die unanfechtbaren
Geschichtsquellen schweigen darüber gänzlich. Dagegen ist er unzweifelhaft
der Erbauer des Klosters St. Peter auf dem Schwarzwald.
Es wurde 1093 von Berthold's Bruder, dem Bischof Gebhard von
Konstanz, eingeweiht und diente fortan den Zähringern als Familienbegräbnissstätte
. Berthold II. starb im Jahre IUI. Ihm folgte in der
herzoglichen Würde sein Sohn Berthold III. Er war ein treuer Anhänger
Kaiser Heinrich's V. und begleitete denselben nicht nur zur
Kaiserkrönung nach Italien, sondern stand auch n 14 in dem Feldzuge
gegen die neuerdings aufrührerische Stadt Köln auf Seite des Kaisers.
Bei diesem letztern Anlass gerieth er in die Gefangenschaft Dietrich's von
Are. Von langer Dauer scheint seine Haft nicht gewesen zu sein, denn
schon im Jahre 1116 sehen wir ihn wieder frei an der Seite Friedrich's
von Schwaben. Aber dieser wenn auch unfreiwillige Aufenthalt in
Köln gab ihm Gelegenheit, sich von der Tüchtigkeit, dem Reichthum
und der Widerstandskraft eines städtischen Gemeinwesens zu überzeugen
und es ist wohl anzunehmen, dass die Schilderungen, die er
seinem Bruder Konrad hievon gab, diesen veranlassten, seinerseits
ebenfalls zu einer Städtegründung zu schreiten. Auf diese Weise ward
Konrad 1120 der Gründer Freiburgs. Berthold III. überlebte dieses
Ereigniss nicht lange. Im Winter 1122 auf 1123 zog er dem Grafen


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/freiburg1898/0047