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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/freiburg1898/0049
Geschichtlicher Ueberblick.

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Bericht Otto's von Freisinn, des Geschichtsschreibers jener Zeit, erzählt
uns, Friedrich habe bei dieser Gelegenheit nicht nur die Burg Zähringen,
sondern auch ein auf hohem Felsen gelegenes, für uneinnehmbar
gehaltenes Schloss, dessen Name aber nicht genannt wird, mit Hilfe
seiner Verbündeten eingeschlossen und erobert. Daraus wollen manche
herauslesen, dass dies die herzogliche Burg auf dem Schlossberg
gewesen sei. Sie müsste demnach zu dieser Zeit schon erbaut gewesen
sein, wovon uns indessen keine Urkunde irgend eine Silbe meldet.
Dem Zwiste zwischen Konrad und dem Hohenstaufen Friedrich folgte
indessen die Aussöhnung- auf dem Fusse. In die zweite Hälfte desselben
Jahres fällt ebenfalls ein wichtiges geschichtliches Ereigniss. Der hl. Bernhard
von Clairvaux kam in den ersten Decembertagen 1146 hierher
und predigte den Kreuzzug. Ausdrücklich sagt der betreffende Reisebericht
, dass der Heilige die Messe in dem Oratorium, also in einem
Betsaal oder Kirchlein gelesen habe. Eine Pfarrkirche oder gar ein
Münster gab es also damals noch nicht*). Ende 1147 freite Heinrich
der Löwe um Konrad's einzige Tochter dementia. Sie erhielt als
Heirathsgut das Schloss zu Badenweiler nebst 100 Dienstleuten und
500 Mansen. Im December 1151 begleitete Herzog Konrad den König
Konrad III. zu einem Fürstentage nach Konstanz. Dort starb er
inmitten der Versammlung am 8. Januar 1152. Mit ihm schied ein Mann
von ebenso grosser Weisheit als Thatkraft aus dem Leben. Um den
Dahingeschiedenen zu ehren, zog der König sofort mit glänzendem
Gefolge, darunter auch Friedrich von Schwaben, über Freiburg nach
dem winterlichen St. Peter, woselbst die Leiche der herzoglichen Gruft
übergeben wurde. Konrad hinterliess fünf Söhne und jene mit Heinrich
dem Löwen seit 1147 vermählte Tochter. Während seiner dreissigjährigen
Regierung war das Zähringische Haus zu seinem höchsten Ansehen
gekommen. Durch die Gründung der Stadt Freiburg aber, deren
Gedeihen er in väterlichem Geiste förderte und deren Aufblühen ihm
noch bei Lebzeiten zu schauen vergönnt gewesen, hat er sich ein
unvergängliches Denkmal geschaffen, das seinen Namen auch fernerhin
der Nachwelt von Geschlecht zu Geschlecht überliefern wird.

Konrad's ältester Sohn, Berthold IV., folgte dem Vater in seinen
Würden und Aemtern. Gleich in die ersten Tage seiner Regierung
lallt der Tod König Konrad's III. Derselbe starb am 15. Februar 1152
zu Bamberg. Die Fürstenversammlung zu Frankfurt a. M. wählte
hierauf am 5. März einstimmig den jugendlichen Friedrich I. von Hohen-

*) Vgl. über diese Frage uuteu die Baugeschichte des Münsters.


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