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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/freiburg1898/0052
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Geschichtlicher Ueberblick.

16 Jahre lang in Haft gehalten. Erst wiederholte kaiserliche Befehle
konnten sie daraus befreien;__J

So ständen wir nun am Ende der herzoglichen Linie des
Zähringischen Hauses. Eine Periode herrlichen Aufblühens und gesegneter
Entwicklung, insbesondere unserer schönen Dreisamstadt, findet
dadurch ihren allzufrühen Abschluss. Die Zähringer Herrscher ohne Ausnahme
besassen alle jene hohen Regententugenden, die zur Förderung
von Land und Volk unerlässlich sind. Um so bitterer wurde daher das
Fehlen dieser Tugenden bei ihren Nachfolgern empfunden.

Das Zähringische Erbe ging nun an den Schwager Berthold's, den
Grafen Egon L den Bärtigen von Urach über. Er scheint nie dauernd
in Freiburg verweilt zu haben; dagegen finden wir schon 1220 seinen
Sohn Egon II. als Herrn des Schlosses zu Freiburg. Er war ein eifriger
Förderer der Klöster; vor allem wandte er der Abtei Tennenbach
seine besondere Gunst zu und beschenkte sie reichlich. Dem Kaiser
Friedrich II. stand er feindlich gegenüber, und betheiligte sich, während
dieser in Palästina weilte, an den Umtrieben, die dessen Sohn König
Heinrich im Bunde mit den Lombarden angezettelt hatte. Egon II. starb
ruhmlos am 25. Juli 1236 und wurde im Klostergarten zu Tennenbach
zur Erde bestattet. Ob er etwas Wesentliches für das Gedeihen Frei-
burgs gethan hat, darüber schweigen die Geschichtsquellen gänzlich.
In Folge seiner Prachtliebe und Verschwendungslust hinterliess er seinen
Erben eine drückende Schuldenlast. Noch bei seinen Lebzeiten gründete
seine Gemahlin Adelheid von Neuffen das Dominikanerinnenkloster Adelhausen
, in welches bald darauf (1236) Kunigunde, die Schwester Rudolfs
von Habsburg, damals schon verwittwet, eintrat. Die Kinder Egon's,
fünf Söhne und eine Tochter, waren sämmtlich beim Tode des Vaters
noch unmündig. Bei der Theilung erhielt der älteste der Söhne, Graf
Konrad I. die Herrschaft Freiburg und die Güter im Breisgau. Dem
jüngeren Bruder Heinrich dagegen fielen die Besitzungen in der Baar
und auf dem Schwarzwald zu. Er nahm seinen Sitz auf dem Schlosse
Fürstenberg, und wurde so der Gründer des heute noch blühenden
Fürstenberger Hauses. — Konrad I. zeigte sich, gleich seinem Vater,
als eifriger Freund und Begünstiger der Klöster. Dass er auch den Ausbau
des nunmehr in gothischen Formen weitergeführten und, wenigstens
in der Hauptsache, unter seiner Regierung zu Ende gebrachten Münsters
gefördert habe, ist wahrscheinlich, wenngleich nicht durch Urkunden
ausdrücklich bezeugt. In den damaligen politischen Kämpfen stand Graf
Konrad auf Seiten des sog. Pfaffenkönigs Heinrich Raspe. In dieser
friedlosen Zeit schloss sich eine Anzahl Städte, darunter auch Freiburg,


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