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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/freiburg1898/0060
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Geschichtlicher Ueberblick.

eigentliche Stiftungsbrief wurde, und zwar in hiesiger Stadt, am 21. September
1457 ausgefertigt. Den ersten Rektor ernannte der erlauchte
Stifter selbst in der Person des Meisters Matthäus Hummel von Villingen.
Durch diesen fand dann auch unter grossen Feierlichkeiten am 27. April
1450 die Eröffnung der »Albertina« statt. Ein Antheil des Ruhmes
an dieser glorreichen Stiftung gebührt gerechter Weise aber der
Gemahlin des Stifters, der Erzherzogin Mathilde. Sie war eine warme
Beschützerin der Wissenschaften und Künste, und hatte nicht nur ihren
Gemahl zur Gründung der hiesigen Hochschule, die heute in so glänzendem
Aufschwünge steht, ermuntert; sie trug vielmehr auch noch, und
zwar im Jahre 1477, zur Stiftung einer weitern Heimstätte der Wissenschaft
bei, indem sie ihren Sohn erster Ehe, den Grafen Eberhard von
Württemberg, veranlasste, in Tübingen eine Universität in's Leben zu
rufen.

Im Jahre 1457 erwarb Freiburg von den Deutschordensherren den
Dinghof und das Dorf Herdern, bald darauf auch den Dinghof in Zarten
und das Gut Birkenreute. Dabei war die Zeit immerhin noch eine
kriegerisch bewegte. Der Mülhauser und der Schaffhauser Krieg
nahmen Freiburg's Streitkräfte in Anspruch und schlössen für die
Oesterreicher ungünstig ab. Um die den Schweizern zugesagte Abfindungssumme
aufbringen zu können, verpfändete Herzog Sigmund in
der Noth die vier Waldstädte am Rhein sowie auch Breisach an den
Herzog Karl den Kühnen von Burgund. Die Statthalterschaft in diesen
Pfandlanden übertrug Karl dem Ritter Peter von Hagenbach. Das
unerhört grausame und gewaltthätige Regiment, das Hagenbach führte
und ebenso seine wiederholten Drohungen gegen die Schweizer brachten
es dahin, dass diese und die Oesterreicher ihren alten Groll vergassen
und zu einem Bunde, genannt die niedere Vereinigung, zusammentraten
. Ein Friede zwischen ihnen auf zehn Jahre, die sogen, ewige
Richtung, kam zu Stande. Hierauf kündigten sie dem Herzog die Pfandschaft
und die Städte hinterlegten die Pfandsumme von achtzigtausend
Gulden in Basel. Der Herzog aber wies die Kündigung schroff zurück.
Hagenbach's tyrannisches Walten steigerte sich von nun an in solchem
Maasse, dass in Breisach, wo er seinen Wohnsitz hatte, eine Empörung
ausbrach, im Laufe deren die Bürger und die deutschen Landsknechte
gemeinschaftliche Sache machend, die wälschen Truppen entwaffneten
und den Statthalter gefangen nahmen. Gefesselt in's Gefängniss geworfen,
wurde Hagenbach gefoltert, da man hoffte, gewisse Geständnisse von
ihm zu erlangen. Am 9. Mai 1474 wurde er durch 24 Geschworene
der niedern Vereinigung, darunter auch die Kidgenossen von Bern,


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