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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/freiburg1898/0110
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Heizung und Beleuchtung.

gerichtet. Die bedeutende Ausdehnung des Rohrnetzes in viele Strassen,
die bisher ohne Gasbeleuchtung waren, die Herabsetzung des Gaspreises
von 26 auf 20 Pfg. für Leuchtgas, und auf 16 Pfg. für Kraft- und
Wärmegas, sowie die Vermehrung der Strassenlaternen von 270 auf
470 im Jahre 1884 steigerte aber den Gasverbrauch derart, dass sich
die Berechnung des Gasverkaufs als zu gering erwies, und der angenommene
Höchstverbrauch von 6000 m3 in 24 Stunden schon im ersten
Betriebsjahre erreicht wurde. Es musste desshalb alsbald an Ver-
grösserungen gedacht werden, und es wurden die Neubauten derart
vorgenommen, dass im Jahre 1888 bereits die Anstalt in allen wesentlichen
Theilen für eine Leistungsfähigkeit von 15,000 m3 fertig gestellt war.

Das erfreuliche Wachsthum der Stadt und damit die stetige Ausdehnung
des Rohrnetzes, die weitere Herabsetzung des Preises für
Wärme- und Kraftgas auf 14 Pfg., das Ausmiethen von Koch- und
Heizapparaten hatten eine fortwährende, wenn auch in ihrer Höhe
schwankende Zunahme des Gasverbrauches zur Folge, so dass heute
abermals die Grenze der Leistungsfähigkeit der Anstalt nahezu erreicht
ist, und die Stadt vor einer bedeutenden Erweiterung ihrer Gasfabrik steht.
Auch wirthschaftlich ist diese Anlage sehr befriedigend, da das Baukapital
sich reichlich verzinst, und der Stadtkasse alljährlich namhafte
Ueberschüsse zugeführt werden.

Die Leistungsfähigkeit ist, wie bereits erwähnt, 15,000 m3 in
24 Stunden. Es sind vorhanden 12 Generatoröfen mit zusammen
84 Retorten, ferner Luftkühler, 2 Exhaustoren, Pelouze-Theerabscheider,
4 Wascher, 8 Reiniger, Benzol-Anreicherungsapparat und ein Gasbehälter
-Inhalt von 9200 m3. Das Kohlenmagazin, in welches die Kohlen
unmittelbar abgestürzt werden, ist durch eine Drehscheibe mit dem Bahnhofe
selbst verbunden. Das Ammoniakwasser wird in einem Feldmann-
schen Apparat zu schwefelsaurem Ammoniak verarbeitet. Eine fahrbare,
durch Gasmotor betriebene Maschine zum Zerkleinern, Sortiren und
Verladen des Kokses erleichtert den Vertrieb dieses wichtigen Neben-
productes.

Die Zahl der Strassenlaternen beträgt z. Z. rund 1000, worunter
400 mit Glühbrennern. Des fernem sind etwa 30,000 Privatflammen
mit Gas zu versorgen, und 70 Gasmotoren mit 250 Pferdekräften dienen
der Kleinindustrie. Die Länge des Stadtrohrnetzes beträgt 62 Kilometer,
sein Inhalt rund 800 m3.


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