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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/freiburg1898/0123
Landstrassen, Kreisstrassen und Kreiswege. 97

obwohl ein verhältnissmässig grosser Theil des schwächer bevölkerten
und weniger kultivirten Schwarzwaldes ausgedehnte Flächen des Kreises
und Amtsbezirkes Freiburg einnimmt.

Grosse Summen wurden insbesondere auf den Ausbau der Strassen
und Wege im Schwarzwalde verwendet. Die Verbesserungsarbeiten,
vorzugsweise an den Gemeindewegen, sind noch immer im Gange. Es
hat zwar noch Vieles zu geschehen, allein es steht doch zu erwarten,
dass nach Ablauf von 10—r 5 Jahren jedes Schwarzwaldthal seinen guten
Weg haben wird.

Die Unterhaltung sämmtlicher Strassen und Wege im Grossherzog;-
thum Baden geschieht, von einzelnen Städten wie Mannheim, Karlsruhe,
Heidelberg und Freiburg, auch von einzelnen Fahrbahnreconstructionen
ausserhalb derselben abgesehen, im Allgemeinen noch nach dem sog.
Flicksystem, d. h. nach dem System des jährlichen Ersatzes der Fahrbahnabgänge
durch kleinere und grössere Materialeinlagen. Dieses System
wurde in Baden unter Zuhilfenahme genügender Handarbeit nach
Möglichkeit ausgebildet und es leistet desshalb bei uns, was es überhaupt
zu bieten im Stande ist. Die Strassen in Baden haben auch jeder
Zeit sich eines guten Rufes erfreut. Die mit dem Flicksystem, d. h. mit
der Befestigung der Materialeinlagen durch die eigene Arbeit des Verkehres
, verbundenen Missstände wurden zwar schon seit Langem empfunden
, allein mehr als etwas Unabänderliches ertragen, denn als etwas
Zweckmässiges und Gutes betrachtet.

Anders verhält sich aber jetzt die Sache, nachdem die Fortschritte
der Maschinentechnik in der Dampfwalze ein Mittel geschaffen haben,
um dem Verkehre die grosse Last der Fahrbahnbefestigung abzunehmen
und seit die Nachbarländer Württemberg und Elsass uns mit dem neuen
System der Strassenunterhaltung, dem sog. Decksystem, vorangegangen
sind und uns damit bedeutend überholt haben.

Es ist im Lande eine grosse Bewegung entstanden, welche mit
aller Energie die baldige allgemeine Einführung des Decksystems
wenigstens zunächst auf den stärker benützten Strassen dringend
verlangt. Nach Lage der Verhältnisse wird es nur eine Frage kurzer
Zeit sein können, dass das Bessere an die Stelle des Veralteten tritt.

Wir sind hiebei indessen der Meinung, dass man auch beim Decksystem
nicht ganz des zeitweisen Flickens zum Ausbessern kleinerer Unebenheiten
und der Vertheilung des Verkehres zur Erzielung einer gleichmäßigen
Abnützung der Kahrbahnwölbung sich wird entschlagei) können.

Eine gewisse Combination beider Systeme wird, wie so oft in
anderen Fällen, auch liier das Beste sein.

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