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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/freiburg1898/0142
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Flüsse und Bäche.

Schon weit oben an den Quellläufen beginnt die Ausnutzung des
Wassers. Die Wiesen an den Berghängen werden damit gewässert
und nur ein Bruchtheil kehrt in die Wasserläufe zurück. Aus denselben
werden andere Wasserläufe mit geringem Gefälle abgezweigt, und die
gewonnenen Gefälle werden zum Betrieb von Sägen etc. ausgenutzt.

So geschieht es auch auf dem weiteren Laufe und in der Gemarkung
Freiburg gibt es eine ganze Anzahl von Bächen, die aus der Dreisam
abgeleitet sind, und nicht in sie zurückfiiessen. Dies sind nördlich der
Karthausbach und die mit dem allgemeinen Namen »Gewerbebach«
bezeichneten Wasserläufe, von denen wieder die Stadtbäche abgezweigt
sind, südlich der Dillenmühlebach und der Kronenmühlebach.

In wasserarmer Zeit scheint jeder dieser Bäche den unterhalb
gelegenen allen Zufluss aus der Dreisam zu nehmen; das ist aber nicht
der Fall. Die Dreisamsohle reicht bis unter die tiefsten Grundwasserstände
des benachbarten Geländes hinab und von Einlaufstelle zu Einlaufstelle
sammelt sich daher immer wieder etwas Wasser im Flussbette.

Wann die Stadtbäche und die Gewerbebäche entstanden sind,
darüber besteht eine sichere Kunde nicht. Anzunehmen ist, dass sie
schon bei der Gründung der Stadt im 12. Jahrhundert hergestellt
wurden und dass auch der Gewerbebach bereits im 13. Jahrhundert
vorhanden war.

Ursprünglich sind die Anlagen wohl vorwiegend im landwirth-
schaftlichen Interesse, zur Wässerung von Wiesen ausgeführt worden.
I )as gilt im Besonderen für die Stadtbäche.

1. Die Stadtbäche.

Wer als Fremder Freiburg betritt, wird angenehm überrascht
durch die vielen offenen Wasserläufe, welche krystallklar in den Strassen
Hu ssen. Wie das Bild des Münsters, pflegen auch sie als angenehme
Erinnerung dauernd im Gedächtniss dessen zu haften, der einmal unsere
Stadt gesehen hat. Der Freiburger aber liebt seine Stadtbäche nicht
minder, wenn sie auch nicht mehr wie früher praktischen Zwecken
dienen. Sie sind jetzt in der Hauptsache nur noch eine Strassenzierde.

Bei heisser Zeit benutzt man sie auch wohl, um die Strassen
reichlich zu netzen; im Winter wird der Schnee in sie hineingekehrt
und von ihnen abgeschwemmt.

Ursprünglich lieferten sie den Ortseinwohnern das Brauchwasser
und dienten zur Wässerung der Ländereien. Die jetzt in Steinrinnen
dahintliessenden Bäche waren ehemals Wassergräben. Diesen Gräben
entlang zogen sich die Kehhvege.


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