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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/freiburg1898/0171
Die Wasserleitungen.

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Anfangs der 6oer Jahre trat das Bedürfniss einer vermehrten
Wasserzufuhr hervor. Es wurden Gutachten von dem Sachverständigen
Dr. Bruckmann in Stuttgart und später von Baurath
Gerstner in Karlsruhe eingeholt, welche beide neue Wassergewinnungs-
Anlagen aus dem Diluvium des Dreisamthaies empfahlen. Der
Letztere entwarf einen Plan, der in den Jahren 1872—76 zur Ausführung
kam.

Nachdem durch Voruntersuchungen nachgewiesen war, dass dem
Grundwasserstrom der starken Kiesbänke wirklich Wasser von vorzüglichen
Eigenschaften in genügender Menge entnommen werden konnte,
wurde oberhalb des Dorfes Ebnet, 5 km vom Schwabenthor entfernt,
eine Sammelanlage erstellt. Zwei gabelförmig angeordnete Sickerkanäle
von 90 cm lichter Höhe aus Cementbeton führen 6—7 m unter dem Boden
das Wasser in einen Sammelbrunnen von 4 m lichtem Durchmesser.
Von da geht ein Gussrohrstrang von 450 mm Lichtweite an dem Dorfe
Ebnet vorbei, dann durch die Karthäuser- und Schwabenthorstrasse nach
dem Hochbehälter auf dem Schlossberg. Der Auslauf dieses Behälters
von 4000 m3 Rauminhalt liegt 307,5 m über N.-Null, was einen durchschnittlichen
Wasserdruck von 3 Atmosphären in der Stadt ergiebt. Ein
ebenfalls 450 mm weites Rohr führt das Wasser von hier in das weitverzweigte
Stadtrohrnetz. Die kleinste Menge Wasser, welche diese
Anlage lieferte, war 6250 m 3 in 24 Stunden (= 73 Secundenliter), eine
Versorgung, die mit dem Möslewasser zusammen für die damaligen
Verhältnisse als recht reichlich bezeichnet werden muss, da sie mindestens
200 Liter für den Kopf und Tag betrug.

Das starke Wachsen der Bevölkerung und die über Erwarten
erfreuliche Zunahme der Privatanschlüsse an die neue Wasserversorgung
hatten aber einen so stark wachsenden Verbrauch zur Folge, dass schon
nach zwölf Jahren ernstlich an eine weitere Wasserzufuhr gedacht werden
musste. Ende der 80er Jahre wurden desswegen Untersuchungen vorgenommen
und auf Vorschlag des Ingenieurs Prof. Lueger in Stuttgart,
der vor einem Jahrzehnt die Anlage ausgeführt hatte, zur weiteren
Wassergewinnung eine Stelle auf dem linken Dreisamufer bei Neuhäusel
ausgewählt. Die Hoffnung, hier einen reichen Grundwasserstrom zu
linden, ging in Erfüllung. Der Bau wurde nun in ganz ähnlicher Weise
wie die bewährte Leitung auf dem rechten Dreisamufer eingerichtet.
Durch Ausdehnung der gabelförmigen Sickeranlage auf eine Breite von
nahezu 300 m wurde eine kleinste Wassermenge von reichlich 17,000m3
in 24 Stunden (200 Secundenliter) erschlossen. Im Jahre 1891 wurde
das Wasser vorerst nur mit dem älteren Sammler auf der rechten FklSS-

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