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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/freiburg1898/0176
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Die Kanalisation.

Ein anderes System entwässerte den Stadttheil südlich vom Stadtkern
bis zur Dreisam in der Richtung nach Westen, und ergoss sich
nahe der Eisenbahn in den Gewerbebacharm neben der Faulerstrasse,
welcher von dort aus unter der Bahn in den Stühlinger hinüberfliesst.

Im Stühlinger, westlich von der Hauptbahn, wurden ausserdem
mehrere Kanäle angelegt, welche ihren Inhalt benachbarten Wassergräben
überlieferten. Südlich der Dreisam waren einzelne Strassen
durch Kanäle an den Kronenmühlebach und an den Hölderlebach angeschlossen
.

Dies war der Stand der Entwässerung im Jahre 1888.

Besonders die Schwierigkeiten, die sich für die Entwässerung der
mächtig aufstrebenden Stadttheile Stühlinger und Wiehre boten, führten
dann die ganze Frage einer endgültigen, einheitlichen Lösung entgegen
.

Den Stühlinger durchfliesst der Gewerbebach nur dann, wenn
unterhalb dieses Stadttheils die Wiesen gewässert werden; sonst ergiesst
er sich am Bahnhof in die Dreisam. Die Dreisam aber kann ständig
grosse Schmutzwassermengen nicht aufnehmen, weil sie vielfach äusserst
wasserarm ist.

In der Wiehre liegen die Verhältnisse wegen zeitweiser Wasser-
armuth des Hölderlebaches gleich ungünstig und der Kronenmühlebach,
der in der Wiehre und unterhalb derselben eine Anzahl von Werken
zu betreiben hat, ist ebenfalls ungeeignet.

Man musste also darauf bedacht sein, die Schmutzwasser zu
reinigen, so dass sie dann anstandslos den Wasserläufen zugeleitet
werden konnten.

Bei dem durchlässigen Untergrund der Umgebung lag es nahe,
in erster Reihe an die Einrichtung von Rieselfeldern zu denken. Waren
doch schon bisher die städtischen Abwasser landwirtschaftlich benutzt
worden, in dem sie, dem Inhalte der Bachläufe beigemischt, auf Wässer-
wiesen geleitet wurden und diese düngten. Diese Art der Verwendung
fand aber eben nur statt, wenn gewässert wurde; zu anderen Zeiten
bildeten die Abwasser lediglich eine Verunreinigung der Wasserläufe.

Nach genauen Untersuchungen, zu denen man den Baurath
Lubberger von der Grossh. Kultur-Inspection zugezogen hatte, wurde
ein Gelände 31/« km westlich von der Stadt für die Rieselfelder in
Aussicht genommen.

Die Ausgestaltung der Kanalisation wurde durch günstige Höhenverhältnisse
sehr erleichtert.

Freiburg liegt an der Ausmündung des Dreisamthaies, auf einem


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