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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/freiburg1898/0186
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Die Rieselfelder-Anlage.

des vielfach noch bestehenden Misstrauens gegen Einrichtungen solcher
Art beitragen kann.

Bei der Wahl des Geländes war auf Folgendes zu achten:
Die Entfernung darf nicht zu klein, andererseits aber auch wegen der
Leitungskosten nicht zu gross sein. Man sollte überhaupt die Abwasser
der ganzen Stadt möglichst mit natürlichem Gefälle ohne Pumpeinrichtung
auf das Rieselfeld und die Drainagewasser von dort in einen natürlichen
Wasserlauf bringen können. Der Boden ferner muss durchlässig und
von geringem Grundwasserstand sein; auch soll er keine allzu grossen
Unebenheiten aufweisen, weil sonst die Einebnungskosten zu hoch
werden. Endlich ist der Ankauf von Grossgrundbesitz billiger als die
Erwerbung einzelner Parzellen; mehrere getrennte Güter aber anzulegen
, ist unvortheilhaft.

Alle diese Bedingungen waren erfüllt bei dem Gelände westlich
der Stadt gegen das Dorf Opfingen. Drei Kilometer von der Grenze
des Stadtgebietes entfernt begannen dort ausgedehnte Waldungen,
die zumeist grösseren Grundbesitzern gehörten; nur an zwei Stellen
lagen parzellirte Privatwaldungen dazwischen. Ein Hofgut von 100 ha,
der Mundenhof, schloss sich daran an. Günstige Gefällsverhältnisse
werden die Ableitung der Spüljauche auch nach sehr bedeutender
Vergrösserung Freiburgs noch gestatten, nachdem durch Regenauslässe
in die Dreisam für Entlastung der Kanäle gesorgt ist. Ein einziges
Rohr wird dazu genügen, und zwar ohne künstliche Hebung des Wassers.
Ebenso steht es mit der Weiterführung der Drainagewasser in die
Dreisam. Der Boden ist im Ganzen durchlässig, bestehend aus Kies und
Sand, hie und da mit zwischen gelagerten Lettenschichten. Wo das Grundwasser
nicht von vornherein tief stand, Hess es doch durch Drainage
und Abzugsgräben sich senken. Abgesehen von einzelnen flachen
Scliluten, den Resten alter Dreisamläufe, ist das Gelände gleichmässig
abgedacht, so dass regelrechte Grundstückseintheilung und Ebnung
nicht schwierig sind. Ein einzelner Hügel, der Hoheneckbuck am
westlichen Ende bei der Opfingerstrasse, in der Tiefe aus braunem Jura
bestellend, ist lioclibedcckt mit Löss, welcher bis zu 2570 Kalk enthält,
so dass auch Kalkboden zur Verwendung auf dem fast kalkfreien Ur-
gebirgsboden sich darbietet. Dies ist um so bedeutsamer, als die bei
einer Rieselwirthschaft anzustrebende starke Pflanzenproduction Kalkboden
zum l'ebergründen des Feldes bedarf.

Linter Berücksichtigung all' dieser Verhältnisse entschloss man
sich zum Ankauf jenes Geländes einschliesslich des Kalkhügels. Bei
der von Sachverständigen als Mindestmaass empfohlenen Annahme


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