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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/freiburg1898/0187
Die Rieselfelder-Anlage.

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von i ha Rieselfeld auf 250 Einwohner wären für die gegen das
Rieselfeld abwässernden Stadttheile mit etwa 50,000 Köpfen 200 ha
erforderlich gewesen. Es steht jedoch jetzt bereits die doppelte Fläche,
theils schon als Rieselfeld, theils noch als Wald zur Verfügung, und
eine Erweiterung des Betriebes ist somit jeder Zeit möglich. Ausserdem
wurde der Mundenhof als Betriebsstätte, zugleich mit 24 ha Wässerwiesen
erworben. Die Nachbargemeinde St. Georgen und zahlreiche
Besitzer zwischenliegender Waldparzellen, welche Werth auf Grundeigenthum
legten, wurden für ihre abgetretenen Stücke durch eigens zu
diesem Zweck gekaufte städtische Liegenschaften abgefunden. Das
Grossh. Staatsministerium gab jedoch auch der Stadtgemeinde die
Ermächtigung zur zwangsweisen Enteignung aller innerhalb der Grenzen
des zu schaffenden Rieselgutes liegenden Parzellen, mit deren Besitzern
man sich nicht verständigen konnte. Dieses Verfahren musste that-
Sächlich gegen eine Reihe von Privatwaldbesitzern durchgeführt werden.

Wie bei dem Grunderwerb, so wurde auch für die Zuleitung der
Spüljauche schon bei der Anlage die Vergrösserung der Einwohnerzahl
auf das Doppelte in Rechnung gezogen. Eine Zusammenstellung, bis
zu welchen Mengen in grösseren Städten wie Berlin, Danzig, Frankfurt
a. M., die Spüljauche den Reinigungsanlagen zugeführt wird, schwankt
zwischen 300 und 400 1 für den Kopf und Tag. Wird die Spüljauche
durch Regengüsse stärker verdünnt, so ergiesst sich der Ueberschuss in
die natürlichen Wasserläufe. Es dürfte also den Verhältnissen anderer
Stätlte entsprechen, wenn für Freiburg auf den Kopf der Bevölkerung
ein tägliches Höchstmaass von 350 1 angenommen wird. Für das Doppelte
der gegenwärtigen Einwohnerzahl würde dies durchschnittlich in der

0 , 100000. ^50 , . .

Secunde -= rund 400 1 ausmachen.

24 . 3600

Es schwankt aber die Abflussmenge naturgemäss zeitlich sehr
bedeutend. Ausserdem ist zu berücksichtigen, dass das zum Rieselfeld
führende Sammelrohr in dem Gelände unterhalb tief in das Grundwasser
zu liegen kommt. Da nun erfahrungsgemäss auf den Rieselfeldern für
den üppigen Pflanzenwuchs in trockener Zeit Anfeuchtung mit stark
verdünnter Spüljauche sehr wünschenswerth ist, hat man auf eine zeitweise
Einleitung des Grundwassers in das Sammelrohr Bedacht genommen
und diesem die beträchtliche Weite von 75 cm Durchmesser gegeben,
so dass es bei einem Gefäll von 1 : 235 mithin 750 1 führen kann.

Am obersten Punkt der Fläche tritt das unterirdische Sammelrohr
in das Rieselgebiet ein und findet hier in einem offenen Graben seine
Fortsetzung.


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