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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/freiburg1898/0189
Die Rieselfelder-Anlage.

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der zu befürchtenden Schlammablagerungen wegen jede Profilerweiterung
vermieden ist, sind aus Cementbeton erstellt. Die Schützen sind einfache
Staubretter ohne besondere Aufzugsvorrichtungen.

Die Horizontalvertheilgräben haben 50 cm Sohlenbreite, 60 cm Tiefe.
Die Sohlen der Hauptzuleiter und die Schwellen der Stauschleusen sind
durchschnittlich in Terrainhöhe, die Einlassschwellen der Vertheiler 20 cm
höher gelegt, damit die Sohlen der letzteren mit 20—30 cm Gefäll, an
ihren äusseren Enden immer noch annähernd in Geländehöhe liegen.
Durch 20 cm weite Rohrdohlen, welche in die unteren Dämme der
Vertheiler in Solenhöhe mit Abständen von 30—40 m eingebaut sind,
erfolgt deren Entleerung auf die sorgfältig geebnete Rieselfläche durch
eine am äusseren Fusse des unteren Dammes angelegte Rinne. Bei
dem gegenwärtigen durchschnittlichen Zulauf von 200 Secundenlitern
erfolgt in 2—3 Stunden die vollständige Durchrieselung einer 1 ha grossen
und 60 m breiten Fläche. Da der Zuleiter in nahezu gleicher Höhe
mit den Horizontalgräben und der Längsweg höher als das Gelände
angelegt ist, können die Beete nicht nur leicht gerieselt, sondern auch
— etwa während des Winters — als Bassins zum Einstauen der Jauche
verwendet werden. Eigentliche grosse Staubassins, wie solche die Berliner
Rieselfelder besitzen, sind hier nicht eingerichtet. Da der Zulauf
nicht in ein natürliches Rinnsal eingelassen werden kann, sondern unterirdisch
abzuleiten ist, endigen die Zuleiter blind auf den untersten
Theilen des Rieselfeldes.

Zwischen je zwei Zuleitungsgräben, welche in Abständen von
280—400 m nach dem stärksten Gefäll geführt sind, liegt ein Längsweg,
so dass die Grundstücke bis zu den Zuleitern je 140—200 m lang und
60 m breit sind, also eine Grösse von 80—120 a besitzen. Die Gewannwege
sind 5 m, die Hauptwege 6 m breit und ein wenig über das
Gelände erhöht, um sie trocken zu erhalten.

Bei den günstigen Gefällverhältnissen kann das Abwasser von dem
weitaus grössten Theile des Gebietes durch einen einzigen grossen
Abzugsgraben in die Dreisam geleitet werden. Nur für kleinere Flächen
sind besondere Abwasserkanäle in Wiesengräben geführt, was den
unterhalb gelegenen mageren Wiesen zu Gute kommt. Auf Wunsch
der angrenzenden Wiesenbesitzer ist auch der Hauptkanal vorerst nur
bis zum Mundenhof geführt und erhält dort, sowie unterwegs seitliche
Abzweigungen.

Das ganze Gebiet, mit Ausnahme des erwähnten Lösshügels liegt
auf dem Schuttkegel von Glimmergneis, welchen die Dreisam bei ihrem
Austritt aus dem Gebirge in die Ebene aufgeschüttet hat. Vor der

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