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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/freiburg1898/0190
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Die Rieselfelder-Anlage.

Correction der Dreisam flössen deren grössere Hochwasser regellos
durch die ganze Fläche, rissen hier Furchen, lagerten dort Geröllmassen
ab und überdeckten anderswo wieder die Gerölle mit Grund, Sand
und Letten. Dann überwuchs der Boden wieder, die Mulden vermoorten
oder vertorften, bis sich der Vorgang wiederholte. So bildete sich die
jetzige unregelmässige Bodenzusammensetzung und der ebenso unregelmässige
Stand des Grundwassers, dessen Stromrichtung im Ganzen
dem Lauf der Dreisam folgt. Bei dem Absatzbecken, sowie gegen den
Mundenhof hin besteht der Boden aus trockenem Kies und Sand, und
das Grundwasser liegt mindestens 2 m tief. Weiter abwärts treten
immer dichtere Zwischenlagerungen auf: die unregelmässigen früheren
Kinnsale sind mit gröberen Geschieben gefüllt und vielfach am unteren
Ende durch dichtere Massen abgesperrt. In diese durchlässigen unterirdischen
Adern dringt von oben das Grundwasser ein, staut sich auf,
und tritt an die Oberfläche als Quelle oder erzeugt in den Mulden
Versumpfungen.

Ein System von Abzugsgräben und Drainagen sorgt für den unterirdischen
Abzug der Spüljauche wie der niedergehenden Meteorwasser.
Damit die Gutsverwaltung: im Betrieb vollständig frei bleibt und zeit-
weisse beliebig grosse Wassermengen auf kleinen Flächen zum Versitzen
bringen kann, so werden jetzt, entgegen der ursprünglichen Absicht,
auch die trockensten Gelände drainirt. Dazu drängte die Menge des
unterzubringenden Wassers; denn wenn alle über 350 Liter auf Kopf
und Tag hinaus in die Kanalisation einfliessenden Wasser vermittelst
der Regenauslässe in die Dreisam gehen und wenn ferner je 250 Einwohner
auf I ha abwässern sollen, so kommen doch auf das ha
250 . 30 . 0,35 = rund 2600 cbm Spüljauche. Weiter ist mit einer monatlichen
Regenhöhe von 180 mm zu rechnen, was auf das ha 1800 cbm
gibt. Es wären mithin vom ha monatlich 2600 X 1 = 4400 cbm
abzuleiten.

Nach der für Drainagen gewöhnlichen Regel, dass die in einer
gewissen Zeit auf die Fläche kommende Wassermenge in der halben

Zeit abzuführen ist, müssten also die Drains vom ha 2 ' ' 1000 = 1 ]

30 . 24 . 3600

in der Secunde abführen können.

Diese Berechnung hat jedoch nur theoretischen Werth, da die
KV^enmenge sich nicht gleichmässig vertheilt und ebenso wenig die
Spüljauche gleichmässig aufgeleitet wird. Wenn es nun z. B. geboten
erscheint, eine grosse Fläche mit Getreide, Reps, Kartoffeln oder dergL
zu bestellen, so muss, da diese Gewächse in der Vegetationszeit nicht


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