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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/freiburg1898/0194
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Die Rieselfelder-Anlage.

die Drainstränge in Entfernungen von 10 m gelegt werden sollen, so
sind für den ha iooo m Graben herzustellen. In den Gewannen mit
steinigem, theilweise sehr hartem, steinig-lettigem Untergrund kamen
aber die 1,5—2 m tiefen Gräben das laufende Meter auf 75—80 Pfg.
zu stehen. Bei günstigeren Verhältnissen stellte sich dieser Preis
geringer und ging an den wenigen Stellen, wo sich leichter torfig-
erdiger Boden fand, bis auf 50 Pfg. und für flachere Gräben bis auf
35 Pfg. herunter.

Zu den Betonarbeiten wurde eine Mischung von ein Theil Portland-
Cement, zwei Theilen Sand und vier Theilen Kies verwendet. Die Herstellung
; sämmtlicher Schleusen und Brücken erfolgte am Platze selbst.
Es wurden 40—45 Mark für das Kubikmeter einschliesslich Verputz,
jedoch ohne Ausheben der Baugrube, bezahlt, ein Preis, dessen Höhe
sich aus der Grösse der Verputzflächen erklärt.

Bei den Untersuchungen der Spül- und Drainagewasser
wurde davon ausgegangen, dass naturgemäss der Grad der Verunreinigung
des Abwassers zu den verschiedenen Tageszeiten sehr verschieden
ist, da die Abgänge aus den äussersten Stadttheilen schon in
wenig Stunden auf das Rieselfeld gelangen und darum eine Ausgleichung
nicht eintreten kann*). Die organische Substanz bewegt sich denn auch
thatsächlich zwischen 0,021 und 0,25 kg im Kubikmeter, wobei hervorzuheben
ist, dass die zahlreichen zufliessenden gröberen Unrathstücke
natürlich nicht in die Wasserprobe kamen. Die Salpetersäure schwankt
zwischen 0,002 und 0,068, das Ammoniak zwischen 0,005 und 0,080,
die Phosphorsäure zwischen 0,010 und 0,035 und ^as Kali zwischen
0,002 und 0,035; nur Chlor bleibt ziemlich gleich. Während die grosse
Wasserwelle am Vormittag die grösste procentmässige Verunreinigung
zeigt, ist das Wasser Nachts ziemlich rein. Es würden sich also ganz
falsche Folgerungen ergeben, wenn man nur eine einzige Analyse einer
Spüljauche zu Grunde legt, während bei der erwähnten Berücksichtigung
der tageszeitlichen Unterschiede genau gesagt werden kann, welche
Mengen der einzelnen Stoffe aus der Stadt auf das Rieselfeld gelangen,
so dass man sich bei der Düngung und Bewässerung der verschiedenen
Kulturarten hiernach zu richten vermag. Ungleich verwickelter ist die
Feststellung, wie viel durchschnittlich von diesen Stoffen auf dem Felde
von den Pflanzen verbraucht, vom Boden absorbirt oder vom Drainwasser
wieder fortgenommen wird. Es kommt dabei in Frage, ob der

*) Tabelle i über ilie Ergebnisse der Untersuchungen und genauere Mittheilungen überhaupt
finden sich in der Druckschrift über die Kanalisation und die Rieselfelder, bearbeitet im Auftrage der
Stadtgemclnde von Buhle, Lubberger und Heischkeil.


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