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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/freiburg1898/0195
Die Rieselfelder-Anlage.

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Boden mehr oder weniger dicht ist, ob es sich um drainirten oder
undrainirten Untergrund handelt, um frisch umgebrochene oder durch
längere Berieselung und Pflanzenwuchs dicht gemachte Oberflächen
u. s. w. Die Drainwasser sind darum keineswegs immer auch nur ähnlich,
und eine Vergleichung einzelner Proben des Zulaufes und des Ablaufes
kann zu ganz falschen Schlüssen führen. Besonders bedenklich wäre
bei dem Wechsel in der Beschaffenheit des Zulaufes und bei dem langen
Verbleiben der Jauche im Boden eine Gegenüberstellung gleichzeitig
entnommener Proben.

Die Wasser, welche schmutzbeladen, trüb und dick auf die Fläche
kamen, waren bei den Analysen völlig hell. Wo überhaupt bei den
Drainagewassern in der ersten Zeit Trübungen bemerkt wurden, rührten
diese von Auslaugung der Torfeinlagerungen her. Es wurden nun sechs
zu verschiedenen Tageszeiten entnommene Proben untersucht, doch
stellte sich ein An- und Absteigen des Gehaltes an den verschiedenen
Stoffen in steter Kurve, wie solches bei der Spüljauche selbst zu
beobachten ist, hier nicht heraus. Der weniger vollkommene, jedoch
mehr als genügende Reinigungsgrad fällt nicht stark in's Gewicht, denn
das Berieseln von frisch drainirten Flächen ist eine Ausnahme.

Die Untersuchungen der Abwasser von einer grossen zusammenhängenden
Fläche nicht drainirten und nicht bestellten Ackerbodens
nach längerer Rieselung, zeigte die günstigsten Ergebnisse bezüglich
der Reinigung. Auf dem weiten Wege durch den Boden bis in die
Abzugsgräben erfolgt eben eine gründliche Filtration und Oxydation.
Auch die Schwankungen in der Menge und dem Gehalt des Abwassers
sind verschwindend gering.

Sechs Proben Abwasser von nicht drainirten Rieselwiesen während
der stärksten Vegetation ergaben gleichfalls unregelmässige Schwankugen
des Gehalts.

Die chemischen Analysen, welche in der öffentlichen Untersuchungsanstalt
der Stadt von Dr. Max Scheidt vorgenommen wurden, haben
ergeben, dass das gereinigte Abwasser reiner ist, als viele Trinkwasser
aus Pumpbrunnen, besonders aus solchen, welche in dichtbebauten
Vierteln stehen und deren Wasser trotz eines Gehaltes von Salpetersäure
bis zu 0,25 kg auf das Kubikmeter unbeanstandet verwendet wird.

Die bacteriologische Untersuchung durch den Vorstand des
Hygienischen Instituts der Universität Freiburg, Professor Dr. Schottelius,
ergab einen noch auffallenderen Grad der Reinigung auf den fertig
gestellten Flächen. Das Hygienische Institut bemerkt, dass die Verunreinigung
der Spüljauche mit Spaltpilzen von höchstens 1,300,000


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