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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/freiburg1898/0230
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Das alte Fkeibukg.

Bemerkenswerth ist über dem Seheitel des Thorbogens an der Innenseite
eine Sculptur, welche ein sitzendes Männlein mit übergeschlagenem
Beine darstellt, dem antiken Dornauszieher freilich nur in der Haltung
vergleichbar.

Aus später Zeit stammt eine allerdings jetzt sehr verblasste und
beschädigte Malerei, welche gleich jenem Männlein Gegenstand volkstümlicher
Deutung geworden ist.

Schlichter in seiner ganzen Erscheinung ist das vielleicht ein wenig
früher entstandene Martinsthor. Rundbogig und ringsum geschlossen
hat es von der Strassensohle aus bei einem Seitenmaasse von 10 auf
lim nur eine Höhe von ungefähr 22 m. Die Mauerstärke nach Süden
beträgt unten 3,10 m und im Obergeschoss 2,70 m; die Seitenmauern sind
etwas schwächer. Der Zugang befindet sich bei beiden Thoren an der
Westseite auf der Höhe der Ringmauer. Die jedenfalls niedriger als
die ursprünglichen Helme gestalteten Bedachungen mit den bekrönenden
Glockenthürmchen gehören dem 17. Jahrhundert an.

Es besteht die Absicht, beide Thore stilgerecht wiederherzustellen.

Die Ringmauer der Altstadt umschloss gegen das Ende des 14. Jahrhunderts
etwa 1100 Häuser und Hofstätten. Dazu kamen noch die
Gebäulichkeiten der ebenfalls dicht bewohnten Vororte.

Den weitaus grössten Raum bedeckten hier, wie anderwärts, die
geistlichen Niederlassungen. Wir gedenken zunächst der sehr stattlichen
Zahl von Klöstern, unter welchen dasjenige der Dominikanerinnen
zu Adelhausen durch Alter und Reichthum besonders hervorragte
. Schreibt doch die Ueberlieferung seine Gründung und fürstliche
Ausstattung einer Schwester Rudolfs von Habsburg zu.

Grössere Bedeutung für das kirchliche Leben der Bürgerschaft
besassen die Dominikaner und der volksthümliche Orden der Franziskaner.

Die Predigermönche hatten sich dort angesiedelt, wo jetzt das
St. Vincentiushaus gelegen ist. Mit dem Bau ihrer Kirche, welche nach
einer alten Ueberlieferung schon zwanzig Jahre vor dem Münsterthurme
vollendet war, bringt man den gepriesensten Gelehrten des Ordens,
Albert den Grossen, in Verbindung. Erhalten ist von den Klostergebäuden
wenig mehr, als der stattliche hochaufstrigende Giebel, der
leider durch moderne Zuthaten viel von seiner einfachen und wirkungsvollen
Form eingebüsst hat.

Die Barfüsserkirche, welche im 13. Jahrhundert an die Stelle der alten
St. Martinskapelle getreten war, wird unten eingehender beschrieben.

Hervorragendes Ansehen genossen die Niederlassungen der geistlichen
Ritterorden, der Johanniter und Deutschherren. Ihnen schlössen


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