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Das alte Freiburg.
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sind, dürften freilich den Privathäusern unserer Stadt wohl gänzlich
fehlen. Dagegen
Schrift gedruckt
wird.
Auf kunstvoll
ausgeführten
Bodenbelag
scheint man in
Freiburg schon
zu einer Zeit
Werth gelegt zu
haben, als der
Privatbau selber
noch wenig entwickeltwar
. Darauf
deuten
wenigstens die
schönen Thonfliesen
, die vor
einer Reihe von
Jahren an der
Stelle eines Hauses
in derHerren-
strasse (No. 45) gefunden wurden. Sie zeigen sogar noch romanischen
Stil, woraus freilich nicht ohne Weiteres geschlossen werden darf, dass
ihre Herstellung in so früher Zeit erfolgt ist*), denn
gerade in der Thonindustrie erhalten sich, wie man
weiss, alterthümliche Formen sehr lange.
Sehr häufig begegnen wir Schmiedearbeiten,
welche, ohne gerade
künstlerisch
bedeutend
zu sein,
doch von einer
sehr beachtens- fW^^^^^s-^//,
werthen band- F^^^^wp^^^^
werksmässigen - i^ä
Geschicklichkeit Zeugniss ablegen. Zumeist sind es Oberlichter, deren
ist es keineswegs
unwahrscheinlich
, dass sorgfältige
Nachforschungen
noch manches
andere Architec-
turstück zu Tage
fördern würden,
wenn auch nicht
jedes so werthvoll
sich erwiese,
wie die Fenstersäulen
von der
Hofseite des
Hauses »zum
Pfirsichbaum«,
desselben Anwesens
, in welchem
jetzt diese
*) Eine Zusammenstellung solcher Fliesun ist in diesem Buche wiederholt als Kopfleiste verwendet
, so oben S. 106. Ausserdem sind einige der m -rkwürdigsten hier im Telt abgebildet. Vgl.
auch »Schauinsland< Bd. o (1882) S. 51 IT.
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