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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/freiburg1898/0307
Unser lieben Frauen Münstrr.

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Item, man soll von Peters tag im winter genant cathedra Petri
bis zu st. Gallen tag dem balier zu Ion geben zween Schilling rappen,
und den gesellen ein tag zween und zwenzig rappen. Item von st. Gallen
tag bis zu st. Peters tag genant cathedra Petri soll man dem balier
geben neunzehen rappen, und einem gesellen fünfzehen rappen. Item
und den gesellen, die da setzen, soll man zweier rappen mehr geben.

Item, die gesellen sollen in dem grössern Ion am werk seyn zu
den fünfen am morgen und am abend zu den sibenen davon gehen,
vor und nach ungefärlich. Und mögen an dem morgen ein stund,
zu mittag ein stund, und zu dem abend ein halbe stund zum essen gehen.

Item, sie sollen am samstag und an gebannenen feierabenden über
jar, auch von des heiligen kruzes tag im herbst bis zu des heiligen
kruzes tag im meyen nit abendstund halten. Sie mögen auch am
samstag zu fünfen am abend feierabend haben, und je zu vierzehn tagen
an einem feierabend um die drei in das bad gehen.

Es soll auch alles holzwerk Unser Frauen bleiben.

Item, und ob der meister mit jemand spännig würd, das soll er
gegen gemeiner Stadt mit recht austragen vor unsers gnädigen herren
in Oesterreich landvogt und räten hievor zu land, und mit einigen
personen hie zu Freiburg vor rat oder gericht one all ander auszug.

Diesen punkten und artikeln allen und den bau erbarlich und
beständig zu vollfüren, dem allem genug zu tun, getreulich und erbarlich
nachzukommen, hab ich meister Hans obgenant gelobt bei treuen
an eidesstatt one alle gefärd.

Und sind dieser briefe zween gleich gemacht und jedem teil einer
gegeben mit unserem, des burgermeisters und rates sekret, auch mit
meinem meister Hansen Niesenbergers insiegel versiegelt auf st. Matthäus
des zwölfbotten tag, da man zalt von der geburt Christi 1471 jähr.«

Ueber die Thätigkeit des Meisters Hans und seiner Nachfolger erhalten
wir ziemlich genaue Auskunft durch die Baurechnungen, welche vom Jahre
1471 bis in das 16. Jahrhundert hinein im Münsterarchive erhalten sind*).

Hiernach begann der Bau am 27. September 1471, während Meister
Hans erst am 19. October eintraf und am 21. October die Steinmetzarbeiten
aufnahm. Die Zahl der beschäftigten Gesellen war nur gering,
zwischen 7 und 9 Mann, was vielleicht darauf hinweist, dass die Mittel
nicht sehr reichliche waren, denn in der Konstanzer Hütte wurde etwa
zu gleicher Zeit stets mit 24 bis 30 Gesellen gearbeitet.

Niesenberger leitete aber nicht nur den Münsterbau, sondern war
gleichzeitig noch an verschiedenen Orten thätig; desshalb bestellte er

*) Mone, Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins, Bd. 3, S. 17fr.

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