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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/freiburg1898/0348
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Unser lieben Frauen Münster.

ausgebreitet über die Vertreter der verschiedenen Stände, die zu den
Füssen der Heiligen knieen. Zu beiden Seiten des Schreines stehen
unter Baldachinen zwei grössere Figuren: zur Linken der hl. Antonius
der Einsiedler, zur Rechten der hl. Bernhard. In dem, wie es in spät-
gothischer Zeit häufig begegnet, architectonisch nicht vermittelten Aufsatze
des Schreines steht in der Mitte der hl. Bischof Konrad, rechts
Johannes der Evangelist, links der hl. Sebastian; ganz oben Christus
mit der Weltkugel. Die Flügel des Schreines fehlen und es ist
unbekannt, wohin sie gekommen sind. Der Altar war jedenfalls
ursprünglich farbig gefasst und vergoldet; durch den jetzigen Anstrich
ist seine Schönheit wesentlich beeinträchtigt.

Bestandtheile spätgothischer Schnitzaltäre enthalten auch die
gegenwärtig an den östlichen Vierungspfeilern stehenden Schreine.
Der links aufgestellte Dreikönigen-Altar entbehrt ebenfalls der
Flügel. In der Mitte des Schreines sind die Weisen aus dem Morgenlande
dargestellt, wie sie dem auf dem Schoosse Mariä sitzenden Kinde
ihre Opfergaben überreichen. Der Aufsatz enthält die weniger gut
gearbeiteten Figuren Christus, Maria und Johannes. Als ursprünglicher
Standort des Werkes wird schon von Schreiber die Kapelle des
Basler Hofes bezeichnet. Für diese Annahme spricht auch, dass
sich auf den nicht mehr vorhandenen Flügeln die Bilder der Heiligen
Heinrich und Pantaleon, der Schutzpatrone Basels, befunden haben.
Als Meister nennt sich Johannes Wydynz unter Beifügung der Jahreszahl
1505. Die alte Bemalung hat im Jahre 1600 durch einen gewissen
Johannes Baer eine Erneuerung erfahren. Im Jahre 1823 wurde dann
das ganze Werk durch den um die innere Ausstattung des Münsters
überhaupt sehr verdienten Bildhauer Josef Dominik Glaenz restaurirt
und mit einem Antependium versehen.

Der rechts aufgestellte St. Anna-Altar ist an seinen jetzigen
Standort aus der St. Anna-(Alexander-)Kapelle verbracht worden. Der
figurata Schmuck, dessen Schöpfer nicht bekannt ist, zeigt im Mittelschrein
die hl. Anna selbdritt, rechts zwei Heilige der Sippe. Der Aufsatz
, welcher die Statuetten des hl. Laurentius und Johannes des Täufers
zu beiden Seiten eines Ecce homo-Bildes enthält, ist wie der grösste
Theil der architectonischen Umrahmung, ebenfalls von Glaenz im fahre
1821 hergestellt. An Kunstwerth ist dieser Altar dem ebengenannten
unzweifelhaft überlegen, vor Allem im Ausdruck und in der Gewandung.

Der einzige der Renaissancezeit angehörige Altar befindet sich,
wie bereits erwähnt, in der Lichtenfels-Kapelle. Der sehr schöne archi-
tectonische Rahmen umschliesst eine trefflich gemalte Verkündigung, zu


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