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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/freiburg1898/0351
Unser lieben Frauen Münster.

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hohen Ansehens; er starb im Jahre 1545 als Rathsherr der Stadt Strass-
burg. In seinem künstlerischen Schaffen, das sich auf Malerei, Kupferstich
und Holzschnitt erstreckte, bekundet er ungewöhnlichen Reichthum
der Phantasie, hervorragende Gestaltungskraft und nicht zuletzt einen
hochentwickelten Farbensinn.

Den Hochaltar unseres Münsters schuf Hans Baidung in der
Zeit von 1511 bis 1517 und zwar, wie aus den Münsterrechnungen
hervorgeht, mit einer Reihe von Gehilfen.

Den Mittelpunkt der aus sieben Gemälden bestehenden Compo-
sition bildet die Krönung Mariä. Die Jungfrau mit lang herabwallendem
Haare, die Hände gefaltet, schwebt in den Wolken, zu ihrer Rechten
sitzt, nur mit einem Mantel angethan, der Weltheiland, zur Linken Gott
Vater. Beide senken mit ausgestreckter Hand die Krone herab auf
das Haupt der Himmelskönigin. In der Glorie darüber schwebt die

Bildwerk von der Predella des Hochaltares.

Taube, als Sinnbild des hl. Geistes. Die ganze Gruppe ist umgeben
von Wolken, in denen musicirende Engel schweben, sitzen und liegen,
Figuren von köstlicher Naivetät und Ursprünglichkeit. Die Flügel
enthalten je sechs Apostelgestalten, voran rechts Petrus, links Paulus
in ehrfurchtgebietender Haltung. Die lebensvollen Köpfe erwecken
bei aller conventionellen Behandlung den Eindruck von Porträtdarstellungen
. Die Predella zeigt in erhabener Arbeit eine dreitheilig
angeordnete Anbetung der Hl. Drei Könige. Die geschnitzte Umrahmung
des Hauptbildes ist in hohem Grade reizvoll durch die in
das Arabeskenwerk eingefügten zierlichen Engelsfigürehen. Der Aufsatz
des Altares ist eine Arbeit der Bildhauer Josef und Franz Glaenz aus
den Jahren 1831—33, eine für jene Zeit sehr anerkennenswerthe Leistung.
Nur die Figuren der Heiligen Laurentius, Stephanus und Konrad gehören
älterer Zeit an.


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