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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/freiburg1898/0359
Unser lieben Frauen Münster.

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Es sind zwei völlig erhaltene, im Rundbogen geschlossene Fenster mit
den Gestalten der Heiligen Afra und Maria Magdalena. Sie kennzeichnen
sich als Arbeiten romanischer Zeit durch die mit besonderer Bleking
eingesetzten Augen und durch die Drapirung der Obergewänder. Ein
weiteres Glasgemälde dieser Art befindet sich in der Schatzkammer, eine
prächtige Königsfigur, wahrscheinlich Heinrich den Heiligen darstellend.
In frühgothischem Stil sind die Figuren der Heiligen Johannes

und Petrus gehalten,
welche in die seitlichen
Oeflfnungen des mehrerwähnten
Südfensters
eingesetzt sind. Interessant
sind die kleinen
im Maasswerk befindlichen
Medaillons mit
den Darstellungen der
Kirche auf einem Pferde
und der Synagoge auf
einem Esel.

Ohne auf die einzelnen
Glasmalereien
näher einzugehen, heben
wir nur noch hervor,
dass das auf der Nordseite
gelegene Fenster
der Schmiede- und
Schlosserzunft durch
die Verwendung von
sehr vielen grünen und
blauen Gläsern einen
äusserst wirkungsvollen

Gesammteindruck
macht, während das-

jenige der Schilderer
oder Maler durch Com-
position und Zeichnung
hervorragt.

Die Fenster des
Mittelschiffes sind heute
blank verglast, was sowohl
der Wirkung der
Seitenschifffenster, wie
der gesammten Stimmung
des Langhauses
nachtheilig ist.

Verschiedene Mittheilungen
weisen darauf
hin, dass sich auch
in diesen Fenstern zum
Theil Glasgemälde als
Stiftungen der Zünfte
befunden haben. Wir
besitzen aber ausserdem
noch eine wichtige
Urkunde darüber, dass
diese Fenster in der
ersten Hälfte des 14.
Jahrhunderts (farbig)
verglast wurden.

Im Jahre 1347 nämlich bestimmte der Pitter Snewelin in seinem
Testamente unter Anderm: »Item min best ros verdecket mit eim sidin
waffenkleit und min best harnesch, ouch zu unserer Vrouwen an die
obern fenster zu verglasende«.

Mit diesen oberen Fenstern konnten aber nur die des Mittelschiffes
gemeint sein, denn der heutige Chor mit seinen Oberfenstern stand
ja damals noch nicht. Wahrscheinlich haben die Kunstwerke bei den


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